Diagnosefindung beim Reizdarm

Wer unter einem Reizdarm leidet, scheut sich oft vor dem Arztbesuch. Die Symptome sind zwar vorhanden, doch oft schränken sie die Patienten nicht ein. Gut die Hälfte der Patienten geht deshalb nicht bzw. erst sehr spät zum Arzt. Die andere Hälfte versucht häufig, sich erst einmal selbst zu behandeln, bevor der Arzt aufgesucht wird.

Wenn es dann doch soweit kommt, dass sich die Patienten ärztlich untersuchen lassen wollen, werden sie dies häufig nur deshalb tun, weil sie Angst vor Krebserkrankungen haben oder die Beschwerden unerträglich geworden sind. Da die Diagnose Reizdarm für den Arzt jedoch nur schwierig zu stellen ist, weil die Symptome so vielfältig sind, kann es sinnvoll sein, wenn der Patient vorab schon ein Tagebuch über die auftretenden Beschwerden und Co. führt. Damit erleichtert er dem Arzt die Diagnose.

Diagnose erfolgt nach dem Ausschlussprinzip

Eine Diagnose des Reizdarms ist meist nur nach dem Ausschlussprinzip möglich. Da viele Symptome auch für andere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sprechen, muss der Arzt zunächst alle anderen in Frage kommenden Krankheiten ausschließen. Hierfür kommt eine ganze Reihe verschiedener Untersuchungen zum Einsatz.

An erster Stelle steht natürlich die gründliche körperliche Untersuchung des Patienten. In Laboruntersuchungen kann ein Blutbild erstellt werden, die Blutsenkung und ihre Geschwindigkeit werden überprüft. Des Weiteren wird das Blut auf das C-reaktive Protein, kurz CRP, untersucht, das allgemein als wichtiger Indikator für Entzündungen im Körper gilt.

Der Stuhl wird ebenfalls untersucht, um Blutbeimischungen, Parasiten oder Bakterien frühzeitig zu erkennen. Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung können Gallensteine als Ursache für die Beschwerden ausgeschlossen werden. Ebenfalls kann eine Laktose-Intoleranz die Symptome verursachen. Deshalb kann der Arzt die Milchzuckerunverträglichkeit mit Hilfe eines Wasserstoff-Atemtests ausschließen.

Endoskopische Untersuchungen des Mast- und Dickdarms sollen die Erkrankung an chronischen Entzündungen des Darms ausschließen. Darmtumore lassen sich mit einer Gewebeprobe als Ursache für die Beschwerden ausschließen. Seltener wird der Dünndarm geröntgt oder eine Computer-Tomografie durchgeführt. Sie wird meist dann eingesetzt, wenn ein Verdacht auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse besteht. Selbst psychosomatische Untersuchungen können notwendig werden. Denn auch Depressionen oder Angsterkrankungen können zu den Symptomen des Reizdarms führen.