Reizdarm – Was ist das genau?

Der medizinische Ausdruck für den Reizdarm bzw. das Reizdarmsyndrom lautet Reizkolon (Colon irritabile). Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung des Verdauungstrakts, die oftmals mit chronischen Beschwerden einhergeht, wie zum Beispiel krampfartigen Bauchschmerzen. Aber auch unter Verstopfung und / oder Durchfall sowie einem Blähbauch leiden Patienten. Der Reizdarm zählt mit zu den am häufigsten auftretenden Erkrankungen des Verdauungstrakts. Am Tag treten die Symptome häufiger auf, als in der Nacht. Bei einer Untersuchung des Arztes kann dieser keine krankhaften Veränderungen der Organe feststellen. Bevor der Arzt die Diagnose Reizdarm stellen kann, muss er andere Erkrankungen der Organe ausschließen können, die oft ähnliche Symptome aufweisen.

Der Reizdarm ist im Gegensatz zu anderen organischen Erkrankungen harmlos. Die Beschwerden des Reizdarmsyndroms können oftmals über Wochen, Monate oder Jahre andauern, einige Betroffene leiden sogar ihr ganzes Leben daran. Zwar wird dadurch das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt, jedoch ist ein Reizdarm nicht bösartig oder ansteckend, auch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist nicht gegeben. Ebenfalls wird die Lebenserwartung dadurch nicht eingeschränkt.

Wann und bei wem tritt der Reizdarm auf?

In der Regel tritt das Reizdarmsyndrom zum ersten Mal zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Der Reizdarm kann bei jedem Menschen vorkommen, allerdings sind Frauen häufiger davon betroffen als Männer, etwa doppelt so viele Frauen leiden unter diesem Syndrom. Die Ärzte finden bei Patienten, die unter Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen leiden, bei jedem zweiten Betroffenen keine organischen Erkrankungen für die Beschwerden. Für die Ursachen sind wahrscheinlich Funktionsstörungen des Verdauungstrakts verantwortlich.