Die richtige Diagnose ist natürlich auch beim Bandscheibenvorfall ein nicht zu unterschätzender Punkt. Dabei geht es vor allem darum, erst einmal eine ausführliche Krankengeschichte zu erhalten. Diese wird durch die Anamnese gegeben sein. Anschließend werden einfache körperliche Untersuchungen durchgeführt, sie werden häufig auch als Basis-Untersuchungen bezeichnet. Dabei werden die Muskelkraft und das Gefühl in den Beinen näher betrachtet, auch Tests, wie der Hacken- oder Zehengang sind erforderlich. Sie zeigen, ob eine Lähmung vorliegt. Sofern ein Taubheitsgefühl oder Lähmungen vorliegen, wird der Arzt versuchen, herauszufinden, welche Nervenstruktur betroffen ist und diese auslöst. Kann er dies, wird die Behandlung deutlich vereinfacht.
Mitunter müssen aber auch weitere Tests durchgeführt werden, insbesondere, wenn die einfache Basis-Untersuchung noch nicht ausreichend Aufschluss über die Erkrankungen bringt. In diesen Fällen kommen häufig die Computertomografie, kurz CT, oder die Magnetresonanztomografie, kurz MRT, zum Einsatz. Sie werden aber auch dann durchgeführt, wenn die Basis-Untersuchungen darauf hindeuten, dass ein medizinisch bedeutsamer Bandscheibenvorfall vorliegt. Am ehesten wird aber das MRT durchgeführt. Röntgenuntersuchungen sind beim Bandscheibenvorfall eher selten, da sie lediglich die Knochen, nicht aber das Nervengewebe und die Bandscheibe darstellen können.
Wichtig ist auch: Wird ein Bandscheibenvorfall mit Hilfe bildgebender Verfahren nachgewiesen, muss dieser nicht unbedingt für die Beschwerden ursächlich sein. Denn längst nicht alle Bandscheibenvorfälle führen automatisch zu Beschwerden.
Seltenere Untersuchungen
Weitaus seltener sind Untersuchungen mit einem Röntgenkontrastmittel. Sie werden angewendet, wenn ein Verdacht auf einen Tumor besteht. Dabei wird der Raum zwischen dem Rückenmark und dem Rückenmarkssack genauer beleuchtet. Durch diese Untersuchung können die Auswirkungen des Bandscheibenvorfalls genau untersucht werden.
Bei Lähmungen oder einem Taubheitsgefühl ist oft nicht eindeutig, ob dieses vom Bandscheibenvorfall verursacht wurden. Dann kann ein EMG bzw. eine Elektro-Neurografie sinnvoll sind. Durch das EMG kann die elektrische Aktivität der Muskeln mit Hilfe einer Nadel nachgewiesen werden. Bei der Elektro-Neurografie wird genau untersucht, welche Nervenwurzeln betroffen sind und ob der Bandscheibenvorfall oder eine andere Nervenerkrankung der Grund für die Beschwerden ist.
Sollten die bildgebenden Verfahren keine ausreichenden Hinweise liefern, können auch Blut- und Nervenwasseruntersuchungen durchgeführt werden. Sie weisen nach, ob der Bandscheibenvorfall durch Borrelliose oder ähnliche Infektionskrankheiten verursacht wird.