Die medikamentöse Langzeittherapie bei Depressionen wird häufig in Begleitung von Stimmungsstabilisatoren eingesetzt. Dabei zählt Lithium zu den bekanntesten Stabilisatoren. Es wird bereits seit 1949 zur Behandlung der Depression verwendet und man konnte bisher gute Erfahrungen damit machen.
Lithium wird dabei als Salz verabreicht, wobei verschiedene Dosierungen und Formen möglich sind. Je nachdem, welche davon verwendet wird, treten unterschiedliche Wirkungen auf. Aufgrund der biochemischen Effekte kann eine Vielzahl der Vorgänge im menschlichen Gehirn gesteuert werden. Welcher Bestandteil nun genau für die antidepressive Wirkung verantwortlich ist, ist aber bisher unklar.
Vor der Verschreibung der Lithiumsalze ist eine gründliche Untersuchung der Patienten vorzunehmen. So verhindern beispielsweise Herz- und Nierenkrankheiten höhere Dosierungen der Salze. Auch die Dosierung selbst ist alles andere als einfach, da zwischen einem zu viel und einem zu wenig nur ein geringer Abstand liegt. Außerdem kann eine Überdosierung sogar zu Vergiftungserscheinungen führen. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass der Konsum von Kaffee oder Koffein im Allgemeinen zu einem veränderten Ausscheiden der Salze führen kann. Der Arzt sollte über veränderte Gewohnheiten während der Therapie also unverzüglich informiert werden.
Nebenwirkungen der Lithiumsalze
Ebenfalls sollten Arzt und Patient um die Nebenwirkungen der Lithiumsalze wissen. Sie sind häufig in zittrigen Händen, einer Gewichtszunahme, einem häufigen Wasserlassen, sowie einem vermehrten Durstgefühl zu finden. Die Nebenwirkungen treten meist zu Beginn der Behandlung auf und verschwinden anschließend wieder. Dennoch dürfen sie nicht unterschätzt werden.
Des Weiteren kann es zu ernsthaften Nebenwirkungen kommen, die behandelt werden müssen. Ein Beispiel dafür wäre eine Unterfunktion der Schilddrüse, gegen die weitere Medikamente eingenommen werden müssen.
Alternativen zu Lithiumsalzen
Es kann jedoch auch vorkommen, dass Lithiumsalze nicht als Stimmungsstabilisatoren bei der Behandlung der Depressionen in Frage kommen, etwa weil die Nebenwirkungen zu groß sind. Alternative Stabilisatoren können dann verwendet werden. Sie kommen üblicherweise bei der Therapie von Epilepsie oder Schizophrenie vor und können entsprechend auch bei Depressionen eingesetzt werden. Hierzu zählen insbesondere die Valproinsäure, das Carbamazepin oder Lamotrigin, sowie Olanzapin. Die Medikamente sind in der Regel gut verträglich, können jedoch ebenfalls Nebenwirkungen mit sich bringen.
Bevor also eine medikamentöse Behandlung der Depression eingeleitet wird, sollten genaue Untersuchungen durchgeführt werden, damit die passenden Mittel gefunden werden können.