Abstehende Ohren sind ein Problem für viele Menschen. Unter Medizinern werden sie auch als Apostasis otum bezeichnet. Doch was versteht man genau unter abstehenden Ohren? In der Regel spricht man erst davon, wenn die Ohrmuschel mehr als 30 Grad vom Kopf absteht. Diese Dumbo-Ohren oder Segelohren stellen jedoch in aller Regel keine krankhafte Veränderung dar. Vielmehr handelt es sich um eine optische Problematik. Sie wird häufig durch erbliche Faktoren beeinflusst, so dass eines der oder beide Elternteile als Kind selbst unter abstehenden Ohren litten.
In selteneren Fällen können abstehende Ohren auch durch Fehlbildungen in der Ohrmuschel hervorgerufen werden. Eine solche Diagnose ist auch als Dysplasie bekannt. Dabei veränderten sich zunächst die verschiedenen Ohrmuschelabschnitte, was schließlich zu einer Verformung der gesamten Ohrmuschel führt. In Europa ist etwa eine von 20 Personen betroffen. Doch das Hörvermögen wird durch abstehende Ohren in der Regel nicht beeinflusst.
Wie sieht die Entwicklung der Ohrmuschel aus?
Die Ohrmuschel wird durch elastischen Knorpel geformt. Ausnahme bildet lediglich das Ohrläppchen. Typisch sind Einbuchtungen und hervorspringende Falten. Die meisten Menschen weisen einen Neigungswinkel der Ohrmuschel zwischen 12 und 18 Grad nach hinten auf. Bei einigen Personen kann der Neigungswinkel sich auf über 30 Grad erhöhen.
Grundsätzlich ergeben sich zudem unterschiedliche Ohrformen je nach ethnischer Zugehörigkeit. So heißt es, dass Eskimos die längsten Ohren haben. Japaner sollen häufig angewachsene Ohrläppchen haben und Europäer weisen eine große Vielfalt von Ohrformen auf.
Abstehende Ohren beeinträchtigen nicht das Hörvermögen
Viele Eltern von Kindern mit abstehenden Ohren fragen sich, ob diese womöglich auch das Hörvermögen beeinflussen können. Fakt ist, dass funktionelle Störungen durch abstehende Ohren bisher nicht bekannt sind. Im Gegenteil sollen abstehende Ohren empfänglicher für die frontal auftreffenden Schallwellen sein.
Abstehende Ohren bringen psychische Probleme mit sich
Abstehende Ohren können aber sehr wohl psychische Belastungen mit sich bringen. Kinder werden oft wegen ihrer abstehenden Ohren gehänselt und geärgert – und zwar nicht nur von anderen Kindern. Auch im Verwandtenkreis gibt es so manchen, der nicht mit seiner Meinung hinterm Berg halten kann und dem Kind so manches spöttische Lächeln zuwerfen oder eine entsprechende Bemerkung machen wird. Die Kinder beschweren sich darüber meistens nicht, leiden aber dennoch sehr stark. Oft entwickeln sich aus diesen Hänseleien sogar Minderwertigkeitsgefühle beim Kind, so dass Eltern bei einem solchen Leidensdruck überlegen sollten, die abstehenden Ohren anlegen zu lassen.