Eine Studie, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, zeigt, dass eine erneute Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt nicht zu lange aufgeschoben werden sollte. Denn wer innerhalb von sechs Monaten nach der Fehlgeburt erneut schwanger wird, weist ein geringeres Risiko auf, eine erneute Fehlgeburt zu erleiden.
Die Studie wurde an der University of Aberdeen von Sohinee Bhattacharya und ihren Kollegen durchgeführt. Dabei wurden Daten von insgesamt 30.000 Frauen ausgewertet. Sie alle erlitten in der Zeit von 1981 bis 2000 eine Fehlgeburt und die Behandlung der Frauen erfolgte in schottischen Krankenhäusern. Alle Frauen, deren Daten untersucht wurden, erlitten in der ersten Schwangerschaft eine Fehlgeburt und wurden binnen eines Jahres nach diesem Schicksalsschlag erneut schwanger.
Laut den aktuellen Untersuchungen zeigte sich, dass die Frauen, die innerhalb von nur sechs Monaten erneut schwanger wurden, seltener eine Fehlgeburt erlitten. Außerdem kam es seltener zu Frühgeburten und auch ein Kaiserschnitt war kaum anzutreffen. Ebenso bekamen die Frauen seltener Kinder mit geringem Geburtsgewicht. Selbst Komplikationen in der Schwangerschaft waren bei ihnen weniger zu finden.
Die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, empfiehlt dagegen, wenigstens ein halbes Jahr nach der Fehlgeburt zu warten, bevor eine erneute Schwangerschaft anvisiert wird. Diese Empfehlung sollte der neuen Studie zufolge überdacht werden, sie gelte womöglich aber durchaus für Frauen, die in weniger gut entwickelten Ländern zu Hause seien. Ebenfalls sei dies empfehlenswert, wenn eine Infektion auskuriert werden müsse oder andere Krankheiten bestünden.