Wie wir bereits wissen, besteht die Bandscheibe aus einem weichen Kern und einer Faserschicht, die auch als Bindegewebsring bezeichnet wird. Kann der Bindegewebsring den Gallertkern bei extremen Bewegungen nicht mehr an Ort und Stelle halten, kommt es zu einem Bandscheibenvorfall. Dabei kann der Gallertkern einfach wegrutschen oder der Bindegewebsring reißt ein.
Durch zunehmendes Alter ergeben sich auch Veränderungen im menschlichen Körper. So wird etwa der Bindegewebsring schwächer, was die Hauptursache für einen Bandscheibenvorfall ist. Denn dann kann der Gallertkern sich verschieben und auf Rückenmark oder Nerven drücken, was als sehr schmerzhaft empfunden wird.
Damit zeigt sich, dass die falschen Belastungen der Wirbelsäule, wie das schwere Heben, eine geringere Bedeutung erhalten, wenn es um den Bandscheibenvorfall geht. Auch wenn diese Meinung noch weit verbreitet ist, so stimmt sie so nicht, denn diese Belastungen führen seltener zu einem Bandscheibenvorfall.
Dagegen können Übergewicht und zu wenig Bewegung wiederum das Risiko erhöhen, einen Bandscheibenvorfall zu erhalten. In der Regel lässt sich dann auch eine Schwäche bei Bauch- und Rückenmuskulatur feststellen. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass gerade eine starke Rumpfmuskulatur dafür sorgt, dass die Wirbelsäule entlastet wird und so einen Bandscheibenvorfall verhindern kann.
Oft wird auch behauptet, dass Verletzungen am Rumpf, die etwa durch einen Treppensturz ausgelöst werden, einen Bandscheibenvorfall mit sich bringen. Dies ist jedoch nur sehr selten der Fall, wie Ärzte bestätigen.