Die Depression kennt viele Formen, darunter auch die so genannte reaktive Depression. Sie stellt meist die Reaktion auf einen Verlust dar. Die reaktive Depression tritt besonders häufig nach dem Tod eines nahestehenden Menschen auf, aber genauso der Verlust des Partners, eines liebgewonnenen Haustieres oder die seelische Belastung durch die Pflege eines Angehörigen können die Auslöser für die reaktive Depression sein.
Die reaktive Depression äußert sich meist ähnlich wie die endogene oder Major Depression. Dabei muss jedoch unterschieden werden, ob es sich um die normale Trauer handelt, die keinesfalls krankhaft ist oder ob diese bereits in eine reaktive Depression übergeht. Dies ist regelmäßig dann der Fall, wenn der Trauernde sich nicht aus eigener Kraft aus seiner Trauer befreien kann. Die reaktive Depression vergeht oft nach wenigen Wochen von selbst, aber sie kann auch länger anhalten. Sobald sich die seelischen Symptome oder die körperlichen Symptome einer Depression längerfristig zeigen, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Neben den Gründen der Trauer um einen lieben Menschen oder ein Haustier kann die reaktive Depression auch durch den Verlust des Arbeitsplatzes oder durch scheinbar positive Erlebnisse ausgelöst werden. Ist der Betroffene etwa von einer Beförderung oder dem Aufbau eines neuen Freundeskreises überfordert, so kann dies ebenfalls zu einer reaktiven Depression führen.
Wer besonders häufig betroffen ist
Ärztliche Untersuchungen haben mittlerweile herausgefunden, dass die reaktive Depression vermehrt bei Menschen auftritt, die im Alltag unsicher sind. Wer an sich selbst verschiedene Merkmale findet, die eine reaktive Depression begünstigen, ist allerdings nicht automatisch depressionsgefährdet, betonen die Ärzte immer wieder.
Typische Merkmale sind jedoch in einem mangelnden Durchsetzungsvermögen zu finden. Menschen, die nicht Nein sagen können, solche, die ihre eigenen Ansichten nicht behaupten wollen, sondern sich leicht von Dritten beeinflussen lassen, sind oft stärker gefährdet. Auch das übermäßige Streben nach Anerkennung und Perfektionismus führen nicht selten zu einer Depression. Ebenfalls können Verlustängste, die über das normale Maß hinausgehen und Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung im Alltag als verstärkende Depressionsauslöser auftreten. Des Weiteren sind Menschen, die häufig unter Schuldgefühlen leiden, betroffen, ebenso wie Personen, die allgemein sehr unsicher reagieren.