Formen der Depression: Die manische Depression

Die manische Depression, auch bekannt als bipolare Depression, ist eine weitere Form der Depressionen, die auftreten kann. Sie unterscheidet sich von der einfachen Depression dadurch, dass sich zwei gegensätzliche Seiten zeigen. Aus dem Volksmund bekannt ist der Ausspruch „von himmelhochjauchzend zu Tode betrübt“. Dieser Ausspruch charakterisiert die manische Depression sehr gut.

Die Phasen

Die manische Depression gliedert sich in die depressive und die manische Phase. In der depressiven Phase kommen in der Regel die typischen Symptome einer Depression zum Vorschein. In der manischen Phase dagegen ist von den Symptomen der Depression nichts zu bemerken. Vielmehr sind die Betroffenen besonders „gut drauf“. Sie fühlen sich voller Kraft und Tatendrang, könnten nahezu „Bäume ausreißen“ und brauchen scheinbar keinen Schlaf. Für die Umwelt scheint es so, als sei die Depression als solche überstanden, schließlich ist der Betroffene lebensfroh und kann kräftig zupacken.

Allerdings gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille: Die manische Depression sorgt in der manischen Phase für eine massive Selbstüberschätzung. Abenteuer, sexuelle Ausschweifungen, unüberlegte Käufe und Verkäufe ziehen viele Probleme nach sich. Im Arbeitsleben werden Ideen vorgetragen, werden diese nicht anerkannt, kann der Betroffene schnell gereizt reagieren, was im schlimmsten Fall den Jobverlust bedeutet. Probleme in der Partnerschaft sind durch sexuelle Fehltritte quasi vorprogrammiert. Und auch im finanziellen Bereich können unüberlegte Transaktionen im schlimmsten Fall bis zur Insolvenz führen.

Nach der manischen Phase folgt oft die depressive Phase. Hier werden sich die Betroffenen bewusst, dass sie Fehler gemacht haben und quälen sich mit Selbstvorwürfen. Sie steigern sich in eine solche Depression hinein, dass die Gefahr für Selbstmord in dieser Phase massiv ansteigt. Doch auch hier gilt, wie immer bei der Depression, die Stärke der Erkrankung kann sehr unterschiedlich ausfallen.

Dauer und betroffene Personen

Die Dauer der bipolaren Depression ist unterschiedlich. Gemeinhin geht man bei einer unbehandelten Depression davon aus, dass diese nach drei bis sechs Monaten abklingt. Allerdings kann sie genauso nach wenigen Tagen oder erst nach Jahren wieder verschwinden. Die manischen Phasen wechseln sich dagegen oft mit den depressiven Phasen ab. Beide Phasen dauern in der Regel über mehrere Wochen oder Monate. In Ausnahmefällen kann ein Umschwung innerhalb nur einer Woche aber genauso gegeben sein.

Während von der üblichen Depression vorwiegend Frauen betroffen sind, ergibt sich bei der bipolaren Depression dagegen ein anderes Bild. Hier sieht die Geschlechterverteilung nahezu gleich hoch aus.