Depressionen gehören heute zu den häufigsten Krankheiten überhaupt, insbesondere in den westlichen Ländern sind sie weit verbreitet. Geschätzte Zahlen sagen aus, dass zehn bis 20 Prozent aller Menschen wenigstens einmal in ihrem Leben an einer Depression erkranken. Dabei sind die Ursachen für eine Depression so vielfältig, wie die Symptome. Sie sind bisher nicht ganz geklärt, allerdings zeigen neue Studien, dass ein Gendefekt die Depression verursachen kann. Weiter kommen seelische Belastungen aus der Vergangenheit, Herz- und Kreislauferkrankungen, schwere Schicksalsschläge, Virusinfektionen, Alkoholkonsum und vieles mehr in Frage.
Die Depressionen äußern sich ebenso vielfältig, wie die Ursachen sind. Typische Symptome der Depression sind beispielsweise die starke Niedergeschlagenheit, die Unlust, etwas zu tun, die Schwerfälligkeit und Unruhe. Auch Angstzustände und Schlafstörungen weisen mitunter auf eine Depression hin. Ebenso können Appetitlosigkeit und Störungen im Geschlechtstrieb auf eine Depression hinweisen. Gleiches gilt für Herzrasen, Rückenbeschwerden und ähnliches. Sogar, wenn nur körperliche Symptome, wie Kopfschmerzen und ein brennendes Gefühl in der Brust auftreten, kann dies auf eine Depression hinweisen.
Die Experten erklären immer wieder, dass Frauen häufiger von Depressionen betroffen seien, als Männer, allerdings gehen die Meinungen hier weit auseinander. Oftmals wird auch einfach vermutet, dass Frauen sich häufiger Hilfe suchen. Die Traurigkeit, die den Alltag bei Depressionen oft bestimmt, vergeht zwar bei einigen Menschen mit der Zeit. Doch bei vielen breitet sie sich immer weiter aus. Sie geht soweit, dass Selbstmordgedanken schon an der Tagesordnung sind. Risiken, an einem Herzinfarkt zu sterben, werden nahezu verdoppelt. Ebenso steigt das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, wenn die Patienten unter einer Depression leiden. Mehr als 15 Prozent der von einer schweren Depression betroffenen Patienten flüchten aus dieser mit dem Selbstmord. Die Zahl der Selbstmörder aufgrund einer Depression ist höher, als die Zahl der bei Verkehrsunfällen umgekommenen Personen, wie die Statistiken belegen.
Allerdings können Depressionen heute bereits deutlich besser behandelt werden, als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Insgesamt können mit Psychotherapien und Medikamenten, die fast nebenwirkungsfrei sind, gut 80 Prozent der Betroffenen behandelt werden. Auch wirken die modernen Medikamente gegen Depressionen deutlich schneller, als noch vor einigen Jahren. Depressive Menschen werden heute nicht mehr in psychiatrischen Kliniken „aufbewahrt“, sondern gezielt in diesen behandelt.