Amaranth: Wichtiges Getreide für Vegetarier

Heute ist Weltvegetarierertag. Grund genug, uns einmal damit zu beschäftigen, wie viel Verzicht Vegetarier tatsächlich üben müssen und welche Produkte herkömmliche Lebensmittel ersetzen sollen. Eines dieser Ersatzprodukte ist Amaranth, das vielfach als Getreideersatz dient, aber eigentlich eher ein Pseudogetreide ist. Die kleinen Körnchen des Amaranth enthalten  zahlreiche Nähr- und Vitalstoffe, die vom Körper sehr gut verwertet werden können. Zwar könnten Vegetarierer auch normales Getreide zu sich nehmen, doch vertragen viele zum Einen das Klebereiweiß Gluten nicht, zum Anderen liefert Amaranth viel Eiweiß, und zwar mehr als herkömmliche Getreidesorten.

Woher kommt Amaranth?

Amaranth ist eine der ältesten Kulturpflanzen weltweit. Beschrieben wird die Übersetzung mit „unsterblich“ oder „nicht welkend“, was bereits auf die geringen Ansprüche der Pflanze einerseits, aber auch auf die ihr innewohnenden besonderen Inhaltsstoffe andererseits hinweist. Amaranth wird von den Inkas schon seit mehr als drei Jahrtausenden als Grundnahrungsmittel angesehen, wobei vor allem die Samen und Blätter der Pflanze verwendet werden.

Obwohl Amaranth hierzulande nicht beheimatet ist, sind die Pflanzen so anspruchslos, dass sie sich auch im eigenen Garten problemlos anbauen lassen. Die Pflanzen sollten im April gesät werden, im Juli und August findet die Blüte statt und von September bis Oktober kann die Ernte erfolgen. Wichtig ist, dass diese noch vor dem ersten Frost durchgeführt wird. Für die Ernte werden die Blütenstände, die in einem dunklen Rotton eingefärbt sind, einfach abgeschnitten und getrocknet. Während des Trocknungsprozesses fallen die Samen dann ganz von alleine heraus. Die Blätter können zu einem Gemüse ähnlich dem Spinat verarbeitet werden. Allerdings sollten nur junge Blätter verwendet werden, da ältere Blätter leicht bitter schmecken können.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Amaranth

Amaranth bietet zahlreiche hochwertige Inhaltsstoffe, wie etwa

  • Kohlenhydrate,
  • Ballaststoffe,
  • essenzielle Fettsäuren,
  • Eiweiß,
  • Lysin,
  • Magnesium,
  • Calcium und
  • Eisen.

Kohlenhydrate und Ballaststoffe in Amaranth

Personen, die auf eine möglichst kohlenhydratarme Ernährung Wert legen, setzen gerne auf Amaranth. Mit einem Anteil von 56 Gramm sind deutlich weniger Kohlenhydrate als in herkömmlichem Getreide enthalten. Zudem lassen sich die in Amaranth enthaltenen Kohlenhydrate vom Körper sehr gut verwerten.

Außerdem ist das Pseudogetreide reich an Ballaststoffen. Das sorgt dafür, dass schneller ein Sättigungsgefühl eintritt und dieses auch länger anhält. Für die Darmgesundheit ist das besonders wichtig.

Essenzielle Fettsäuren in Amaranth

Ebenfalls liefert Amaranth viele wichtige essenzielle Fettsäuren. 70 Prozent der enthaltenen Fettsäuren sind zudem ungesättigt. Zu ihnen gehören ebenfalls wichtige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die der Körper selbst nicht herstellen kann.

Eiweiß in Amaranth

Wichtig für Vegetarier ist zudem der hohe Eiweißanteil in Amaranth. Alle essenziellen Aminosäuren, die zwingend über die Nahrung zugeführt werden müssen, sind in Amaranth enthalten. Der Proteingehalt liegt im Schnitt bei 15 bis 18 Prozent und damit höher als bei allen anderen Getreidesorten.

Zudem ist das enthaltene Eiweiß sehr hochwertig. Die biologische Wertigkeit liegt bei 75. Das bedeutet, dass das Eiweiß aus Amaranth vom Körper besonders gut umgewandelt werden kann.

Lysin in Amaranth

Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff von Amaranth ist das Lysin. Dieser Stoff zählt zu den wichtigsten Aminosäuren und kann dafür sorgen, dass die übrigen Aminosäuren besser verwertet werden können. In den meisten Getreiden ist es nicht enthalten, in Amaranth allerdings schon. Dadurch wird die hohe Qualität des Eiweißes in diesem Pseudogetreide erklärt.

Magnesium, Eisen und Calcium in Amaranth

Bleiben noch die Stoffe Magnesium, Eisen und Calcium, die in Amaranth enthalten sind. Der Magnesiumgehalt liegt bei 330 mg, der Calciumgehalt bei 215 mg und der Eisengehalt bei immerhin neun mg. Selbst Zink ist mit vier mg noch reichlich enthalten. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist vor allem der hohe Eisengehalt von Bedeutung. Zudem kann mit Amaranth dem Eisenmangel entgegen gewirkt werden, der unter anderem als Ursache für Haarausfall gilt.