Geht es um Schlafstörungen, sind Schlafmittel das Mittel der Wahl zur Behandlung. Allerdings sollten Schlafmittel nicht unbegrenzt lange eingenommen werden. Zum Einen lassen die Wirkungen bei längerer Einnahmedauer oft nach, so dass die Dosierung erhöht werden muss. Zum Anderen besteht die Möglichkeit, dass sich eine Abhängigkeit von den Schlafmitteln bildet. Zwar sehen die Experten das Risiko hierfür als sehr gering an, dennoch sollte ein zu langer Konsum von Schlafmitteln vermieden werden. Ausnahmen gelten dagegen bei Schlafstörungen, die durch andere Erkrankungen, wie Schizophrenie oder Depressionen, verursacht werden.
Empfehlungen für die Dauer der Einnahme von Schlafmitteln
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin hat ebenfalls einige Empfehlungen herausgegeben, wie lange die Schlafmitteleinnahme unbedenklich erfolgen kann. Diese sagen aus, dass die Schlaflosigkeit, die sich schon nach 14-tägiger Medikamenteneinnahme verbessert, nach dem Absetzen aber wieder eingestellt hat, mit einem zweiten Zyklus á zwei Wochen behandelt werden kann.
Wenn die Schlafstörungen auch nach dem erneuten Absetzen wieder auftreten, sollte die Diagnose noch einmal überprüft werden. Alternative Verfahren zur Behandlung, sowie Medikamente mit anderen Wirkstoffen sollten ausgewählt werden.
Wenn auch dies keinen Erfolg bringt, können Benzodiazepine für bis zu sechs Monate verschrieben werden. Jedoch ist im Vorfeld zu prüfen, ob bereits eine Abhängigkeit gegenüber anderen Substanzen bestanden hat, ob die Schlafstörungen von organischen Krankheiten stammen oder die Beeinträchtigung der Patienten am Tage erheblich ist.
Wenn all diese Maßnahmen nichts bringen, sollten Patienten nach vierwöchiger, erfolgloser Therapie mit Schlafmitteln an einen Arzt mit Erfahrungen in diesem Bereich überwiesen werden. Tritt auch nach drei Monaten keine Besserung auf, sollten Sie sich im Schlaflabor untersuchen lassen.
Wann eine Langzeitbehandlung mit Schlafmitteln möglich ist
Auch eine Langzeitbehandlung mit Schlafmitteln kann möglich werden, allerdings nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Dazu zählt etwa die chronische Schlafstörung, die schon seit Monaten andauert. Auch wenn Patienten durch die Schlafstörungen in ihrem Leben erheblich beeinflusst werden oder die Ursachen selbst von einem erfahrenen Arzt nicht gefunden werden, können Schlafmittel langfristig eingesetzt werden.
Dies gilt ebenfalls, wenn alternative Behandlungsmethoden wenigstens zwei Mal ohne Wirkung blieben oder der Schlaf selbst erheblich gestört ist. Ebenso kann eine Langzeitbehandlung bei Patienten in Frage kommen, die trotz langfristiger Einnahme der Schlafmittel keine Einbußen bei den Wirkungen erlebt hatten und die Dosierung nicht erhöhen mussten. Zusätzlich kann es zu längerfristigen medikamentösen Therapien kommen, wenn beim Absetzen immer wieder die Schlafstörungen auftreten.
Gerade ältere Patienten, die mit Schlafmitteln gute Erfolge erzielen konnten und das schon über einen längeren Zeitraum, müssen die Schlafmittel nicht abgesetzt werden. In der Realität sieht es allerdings etwas anders aus. Hier werden Schlafmittel auch dann langfristig verschrieben, wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Alternative Behandlungsmethoden werden nicht oder nur in unzureichendem Maß angewendet. Grund hierfür sind die fehlenden Therapeuten, die sich in diesem Bereich auskennen.