Die Schlafmittel werden in den meisten Fällen eingesetzt, wenn es darum geht, Schlafstörungen zu behandeln. Dabei sollte aber ebenfalls beachtet werden, dass es das perfekte Schlafmittel, das keine Nebenwirkungen aufweist, seine Wirkung auch bei Langzeitbehandlungen beibehält und nicht abhängig macht, so nicht gibt. Fast alle Schlafmittel haben Vor- und Nachteile, die es vor dem Beginn der Behandlung erst einmal gründlich abzuwägen gilt.
Die Vorteile der Schlafmittel
Als Vorteil bei der medikamentösen Behandlung von Schlafstörungen kann man sehen, dass die Patienten binnen kurzer Zeit besser ein- und durchschlafen können, was zu einer Entlastung von Psyche und Körper führt. Außerdem kann einer Entwicklung chronischer Schlafstörungen vorgebeugt werden, ebenso wie Folgeerkrankungen, zu denen Depressionen oder Erschöpfungszustände zählen. Während der Behandlung kann zudem die Ursache der Schlafstörungen näher untersucht werden, so dass es möglich wird, diese mit alternativen Therapien zu bekämpfen.
Die Nachteile der Schlafmittel
Die Schlafmittel können zwar kurzfristig Linderung für den Patienten verschaffen, allerdings bekämpfen sie nicht die Ursachen, sondern lediglich die Symptome. Deshalb sollte eine Behandlung mit Schlafmitteln immer auch durch nichtmedikamentöse Therapien ergänzt werden. Zu beachten ist außerdem, dass die Wirkung im Laufe der Zeit nachlässt.
Ebenfalls kann es durch Schlafmittel zu Veränderungen im Schlafmuster kommen. Die Tiefschlaf- und REM-Phasen werden seltener. Außerdem wirken viele Schlafmittel nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tage, so dass es zu einer erhöhten Unfallgefahr, verringerten Konzentrations- und Leistungsfähigkeit kommt.
Bei einem zu schnellen Absetzen der Schlafmittel werden oft Schlafstörungen erneut auftreten, vielfach sogar in stärkerer Form, als zuvor. Zudem können Entzugserscheinungen, wie Angstzustände, Zittern und ähnliches auftreten. Ebenso kann es nach einer gewissen Zeit der Einnahme zu einer schwächeren Wirkung der Schlafmittel kommen, da der Körper sich bereits daran gewöhnt hat. Abhilfe schafft dann meist nur eine höhere Dosierung. Zusätzlich kann es durch den Teufelskreis der Entzugssymptome nach dem Absetzen, sowie der Erhöhung der Dosierung zu einer Abhängigkeit kommen. Je länger die Therapie andauert und je höher die Dosierung, desto größer die Wahrscheinlichkeit für eine Abhängigkeit.
Durch die muskelentspannenden Wirkungen vieler Schlafmittel kann eine erhöhte Sturzgefahr gerade bei älteren Personen auftreten, wenn diese etwa nachts zur Toilette müssen. Zusätzlich kann es zu Beeinträchtigungen der Atmung kommen, bei älteren Patienten und Kindern kann das Schlafmittel auch aufputschend, statt beruhigend wirken.
Lücken im Gedächtnis, sowie Angstzustände am Tage treten vor allem bei sehr schnell wirkenden Schlafmitteln auf. Zudem kommt es zu teils erheblichen Wechselwirkungen bei Einnahme von Schlafmitteln und anderen Medikamenten. Alkohol sollte bei der Behandlung mit Schlafmitteln gar nicht getrunken werden.