Eine weitere Möglichkeit der Behandlung von Depressionen ist in der Familien- und Paartherapie zu sehen. Hierbei gilt als Ausgangspunkt der, dass jeder Mensch über soziale Beziehungen verfügt, etwa in der Familie oder Partnerschaft. Die Familie wird als System angesehen, in dem es zu Störungen kommen kann, wodurch wiederum eine Depression ausgelöst werden kann. Ziel der Familien- und Paartherapie ist es nun, diese Störungen zu eliminieren. Diese können in zu hohen Erwartungshaltungen ebenso bedingt sein, wie auch in fehlender Kommunikation.
Obwohl die Familien- und Paartherapie im direkten Vergleich mit der Behandlung der Depression durch Antidepressiva schlechter abschneidet, kann sie einige Punkte doch besser als andere Therapien behandeln. Grundsätzlich geht man ohnehin davon aus, dass eine Depression ohne die Unterstützung durch Familie und Partner nicht vollständig ausheilen kann oder zumindest deutlich länger bis zur Heilung benötigt.
In der Therapie wird gezielt die Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern geübt, außerdem sollen gemeinsam Lösungen für bestehende Probleme erarbeitet werden. So soll erreicht werden, dass alle Seiten wieder aufeinander zugehen und die andere Seite besser verstehen können.
Die Paar- und Familientherapie kommt in der Regel mit sechs bis zwölf Sitzungen aus. Diese erfolgen zumeist in unregelmäßigen Abständen. Obwohl diese Form der Therapie nicht zu den Richtlinienverfahren zählt und damit nicht von den Krankenkassen bezahlt wird, gibt es Ausnahmen. Denn auch in den tiefenpsychologischen Therapieverfahren, sowie in kognitiven Ansätzen werden Elemente der Familien- und Paartherapie verarbeitet. Dann können die Kosten auch wieder von den Kassen übernommen werden.