Das Zähneknirschen kennt wohl ein Jeder von uns. Es wird im Fachjargon auch mit Bruxismus bezeichnet. Dabei bedeutet der Fachbegriff nichts anderes, als dass die Zähne kauen, aufeinander reiben und geschoben werden, obwohl all diese Vorgänge nicht der Zerkleinerung von Nahrung dienen. Üblicherweise verläuft das Zähneknirschen unbewusst, meistens nachts. Die Geräusche, die dabei entstehen können, sind nicht zu unterschätzen. Auch wird eine derart hohe Kraft aufgebracht, die nicht vergleichbar ist mit dem Zerkleinern von Nahrung.
Ursachen für das Zähneknirschen
Als Ursachen kommen verschiedene Dinge in Frage. Besonders häufig zeichnet jedoch Stress verantwortlich für das Zähneknirschen. Auch innere Anspannung ist ein Auslöser. Da dieser Stress meist über Nacht abgebaut wird, tritt auch das Zähneknirschen vorwiegend nachts auf. Es kann sogar so stark ausarten, dass es zu Schlafstörungen kommt. Nach dem Schnarchen und der Schlafapnoe zählt das Zähneknirschen zu den häufigsten Ursachen für Schlafstörungen.
Seltener können auch andere Ursachen für das Zähneknirschen festgestellt werden. So können Füllungen und Zahnersatz dazu führen, die schlecht sitzen. Durch das nächtliche Kauen wird dann unbewusst versucht, das Hindernis aus dem Weg zu räumen. Ebenfalls können Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, die die Muskeln betreffen und zu einer Schieflage führen, verantwortlich für das Zähneknirschen sein. Allerdings kommen diese Ursachen wirklich sehr selten vor.
Gefahr für die Zähne
Auch wenn die meisten Menschen vom nächtlichen Zähneknirschen nichts mitbekommen, ist es doch so, dass sich das Ganze anhand der Zähne schnell bemerkbar macht. So können sich die Zähne lockern oder es treten Abschürfungen an diesen auf. Sogar die Gefahr eines Brechens der Zähne ist gegeben. Besonders betroffen sind überkronte Zähne, deren Zahnschmelz deutlich dünner ist, als bei gesunden Zähnen.
Auswirkungen des Zähneknirschens
Auch die Auswirkungen des Zähneknirschens sind nicht zu unterschätzen. Hierzu zählen insbesondere Kopf- und Spannungsschmerzen, sowie Verspannungen. Entsprechende Schmerzen im Kiefergelenk, an der Kaumuskulatur und den Kieferknochen machen ebenfalls auf das Problem aufmerksam.
Außerdem wachsen die Muskeln in der Kaumuskulatur. Dadurch wiederum ergeben sich Veränderungen an den Gelenkflächen, die nicht mehr optimal zueinander stehen. Erkennbar sind diese Veränderungen an Knackgeräuschen im Kiefer.
Frühzeitige Behandlung schützt
Je früher der Arzt aufgesucht wird, desto besser. Auch wenn der Einzelne selbst nicht viel vom nächtlichen Zähneknirschen bemerkt, so wird der Lebenspartner meist frühzeitig aufmerksam. Der Gang zum Zahnarzt sollte dann nicht auf die lange Bank geschoben werden, um die Probleme schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.
Das Schlüsselwort in der Behandlung von Zähneknirschen ist Entspannung. So haben sich hierbei Autogenes Training und Yoga als vielversprechende Therapien bewährt. Auch sollte der Patient sich selbst bewusst machen, wenn er mit den Zähnen knirscht. Dadurch können die Muskeln entspannt werden und das Zähneknirschen hört auf.
Zusätzlich können Wärmebehandlungen und physiologische Übungen hilfreich sein. Um das Abschleifen der Zähne zu vermeiden, sollte nachts eine spezielle Schiene getragen werden. Diese kann jedoch nur das Reiben der Zähne aneinander verhindern, nicht jedoch den Druck. Sie ist damit nur eine Hilfestellung zur Therapie, alleine jedoch nicht als Therapie geeignet.