Spezielle Augenpflaster und was sie bringen

Viele Eltern stellen bei ihren Kindern ein ständiges Schielen fest, dabei handelt es sich nicht um einen Schönheitsmakel, sondern um eine Krankheit. Auch wenn der Nachwuchs nur gelegentlich schielt, sollte das ernst genommen werden. Vom Gehirn findet in der Regel eine Überlagerung der Bilder beider Augen statt, so dass ein räumliches Bild entsteht. Ist das Schielen auf einem Auge immer vorhanden, so wird das vom Gehirn unterdrückt, damit doppelte Bilder vermieden werden.

Da bei Kindern die Sehkraft noch nicht vollkommen ausgebildet ist und das Bild vom schielenden Auge unterdrückt wird, kann das Auge eine Sehschwäche aufweisen, denn eine Weiterentwicklung der Sehkraft ist dann nicht mehr möglich. Aus diesem Grund muss die Sehschwäche zeitig behandelt werden, ansonsten bleibt häufig nur eine zehnprozentige Sehschärfe erhalten. Gute Erfolge in dieser Richtung konnten bereits mit der Okklusionstherapie verzeichnet werden und dabei kamen spezielle Augenpflaster zum Einsatz.

Die wichtigsten Grundpfeiler der Okklusionstherapie

In vier Grundpfeiler lässt sich die Okklusionstherapie beim Schielen unterteilen, die im Nachfolgenden kurz erläutert werden sollen.

  1. Mit Brillengläsern soll eine bestehende Fehlsichtigkeit ausgeglichen werden. (Für ein schielendes Auge kann unter anderem eine höhere Weitsichtigkeit der Auslöser sein. Dabei kann ein Auge nach innen schielen oder beide Augen im Wechsel.)
  2. Durch eine Abdecktherapie kann die Sehschwäche des schielenden Auges behandelt werden. Hierfür werden spezielle Augenpflaster verwendet, mit denen das nicht schielende Auge abgeklebt wird. Dadurch wird das schielende Auge trainiert. In einem individuell empfohlenen Rhythmus wird dieses Pflaster getragen. (Damit findet lediglich eine Therapie der Sehleistung statt, jedoch keine Verringerung der Dioptrienanzahl der Sehhilfe, was oftmals angenommen wird.)
  3. Ist eine Verbesserung der Sehleistung beim betroffenen Auge erreicht, kann das Schielen mit speziellen Folien (Prismenfolien) auf einem Brillenglas ausgeglichen werden. Ebenfalls kann es sinnvoll sein, speziell geschliffene Gläser für die Brille zu verwenden. Damit soll erreicht werden, dass von nun an die beiden jetzt gut sehenden Augen zusammen sehen können.
  4. Mit speziellen Übungen wird jetzt die Qualität der Zusammenarbeit von beiden Augen trainiert.

Sollte diese Therapie nicht weiter helfen, selbst wenn spezielle Augenpflaster in den empfohlenen Intervallen getragen wurden, kann an den äußeren Augenmuskeln eine Schieloperation vonnöten sein.