Fast jeder Mensch war schon einmal von Lippenherpes betroffen, wobei dies nicht nur als lästig und schmerzhaft empfunden wurde. Auch für die Psyche stellt Lippenherpes eine starke Belastung dar. Die erste Infektion tritt in der Regel bereits in der Kindheit auf, die häufig unerkannt bleibt oder ohne die typischen Symptome daher kommt. Wer erst einmal mit dem Herpes labialis infiziert wurde, bei dem setzt sich das Virus ein Leben lang in den Nervenzellen ab.
Die Dauer des unbehandelten Lippenherpes beträgt ungefähr zwischen sieben und zehn Tage. Gekennzeichnet wird der Verlauf durch die typischen sieben Phasen, die sehr individuelle Unterschiede im Schweregrad und Verlauf aufweisen können.
Die sieben Phasen bei Lippenherpes
Nicht bei jedem Patienten tritt die Prodomalphase auf, die auf der noch intakten Haut ein spannendes Gefühl, Brennen, Kribbeln oder Schmerzen hervorruft. Eine Hautrötung entsteht während der Erythemphase und schmerzhafte Papeln entstehen während der Papelphase. Bei der Vesikelphase blasen sich die Papeln sozusagen auf und es entstehen die mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die so genannten Vesikeln. In diesem Sekret sind Millionen von Viren enthalten, die bei Kontakt auch hochansteckend sind.
Während der Ulzerationsphase brechen die Vesikel auf und verschmelzen, dabei bilden sich nässende Wunden, die von Schmerzen begleitet werden. Bei der Verkrustungsphase bilden sich extrem juckende Krusten und Schorf. Die siebente Phase ist die der Abheilung, dabei heilen die restlichen Schwellungen und Rötungen ab, ohne Narben zu hinterlassen.
Selbstmedikation bei Herpes labialis
Es gibt verschiedene topische Arzneimittel, um den Verlauf von Lippenherpes zu beschleunigen und somit zu einer schnelleren Abheilung führen. Wer aber nicht gleich auf die chemische Keule zurückgreifen will, kann beispielsweise Produkte mit Zinksulfat oder pflanzliche Extrakte aus Melisse einsetzen. Mit Zinksulfat werden nicht nur die Viren daran gehindert in die Wirtszellen einzudringen, sondern wird dadurch auch die Wundheilung gefördert, indem die Bläschen ausgetrocknet werden. Ebenfalls werden die Viren durch Melisse daran gehindert, in die Zellen einzudringen. Allerdings zeigen diese beiden Substanzen nur Wirkung, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden, also in den Frühphasen des Herpes labialis.