Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist auf dem Vormarsch. Einen effektiven Schutz vor der Erkrankung bietet die FSME-Schutzimpfung. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) allen Personen empfohlen, die in einem der Risikogebiete leben. In Deutschland zählen zu diesen Risikogebieten:
- Bayern
- Baden-Württemberg
- Südostthüringen
- Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
- Saarland (Saar-Pfalz-Kreis)
- Rheinland-Pfalz (Birkenfeld)
- Sachsen (Vogtlandkreis)
Die Zahlen der in Deutschland gemeldeten FSME-Infektionen sind teilweise sehr hoch. Im Jahr 2006 erreichte man mit 546 gemeldeten Infektionen den Höchststand der letzten 15 Jahre. Der niedrigste Stand ergab sich 2012 mit 195 Fällen. Im Jahr 2015 sank die Zahl der gemeldeten Fälle nach einem massiven Anstieg wieder auf 221.
Wann sollte die FSME-Schutzimpfung erfolgen?
Die FSME-Schutzimpfung wird von der STIKO generell allen Menschen empfohlen, die in einem der Risikogebiete leben. Im Rahmen der Europäischen Impfwoche und aufgrund der aktuell wieder sehr aktiven Zecken, die die Erkrankung übertragen, ist das Thema derzeit hochaktuell.
Die Kosten für die FSME-Schutzimpfung werden in Deutschland teilweise auch von den Krankenkassen übernommen. Dies gilt allerdings nur für gefährdete Bevölkerungsgruppen, die in einem der Risikogebiete leben und/oder sich häufig im Freien aufhalten. Die FSME-Schutzimpfung kann bereits Kindern ab dem ersten Lebensjahr verabreicht werden. Allerdings ist die Impfung hier umstritten. Zum einen läuft eine FSME-Infektion bei Kleinkindern oft milder ab, als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Zum anderen kann es bei etwa 15 Prozent der geimpften Kinder unter drei Jahren zu einer Fieberreaktion auf den Impfstoff kommen.
Wie viele Impfungen sind bei der FSME-Schutzimpfung erforderlich?
Die FSME-Schutzimpfung sollte als Dreifach-Impfung verabreicht werden. Die zweite Impfung sollte im Abstand von zwei bis drei Monaten zur Erstimpfung erfolgen. Die dritte Impfung kann je nach verwendetem Impfstoff noch einmal fünf bis zwölf oder neun bis zwölf Monate später gegeben werden.
Die FSME-Schutzimpfung sollte in der Erstdosis bereits im späten Herbst bis frühen Winter erfolgen. So kann bis zum Beginn der Zecken-Hauptsaison ab April bereits ein entsprechender Schutz aufgebaut werden. Dieser beginnt bei 90 Prozent der geimpften Personen bereits binnen 14 Tagen nach der zweiten Impfung. Die dritte und letzte Impfung dient dann dem langanhaltenden Schutz.
Wann muss die FSME-Schutzimpfung wiederholt werden?
Für eine Auffrischung des Impfschutzes empfiehlt sich eine Wiederholungsimpfung etwa drei Jahre nach der vollständigen Grundimmunisierung. Danach reichen Impfungen im Abstand von fünf Jahren aus.
Für kurzfristig anberaumte Reisen in FSME-Risikogebiete ist eine Impfung nach dem „Schnellschema“ möglich. Auch hier werden, je nach Impfstoff, zwei bis drei Impfungen benötigt. Der Impfschutz wird binnen drei bis fünf Wochen nach der Erstimpfung aufgebaut, hält allerdings nur für ein bis eineinhalb Jahre an. Eine Auffrischungsimpfung kann und sollte anschließend erfolgen.
Welche Nebenwirkungen hat die FSME-Schutzimpfung?
Die FSME-Schutzimpfung kann ebenfalls zu Nebenwirkungen führen. Schmerzen, Schwellungen und Rötungen direkt an der Einstichstelle sind häufige, aber harmlose Nebenwirkungen. Sie verschwinden nach kurzer Zeit von selbst. Fieber, Gelenk-, Muskel- und Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und ein allgemeines Unwohlsein können etwa vier Tage nach der Impfung auftreten. Die Nebenwirkungen treten in der Regel nur nach der ersten Impfung auf. Bei den Folgeimpfungen werden sie kaum noch beobachtet. Allerdings kann es in sehr seltenen Fällen zu allergischen Reaktionen kommen. Diese können (vorwiegend bei Erwachsenen) zu Erkrankungen am Nervensystem führen, wie etwa zu Lähmungen.
Quelle: BZgA