Bedeutung der HPV-Impfung

Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) gehört zu den wichtigsten Impfungen für Frauen und Mädchen. Grund genug also, im Rahmen der zwölften Europäischen Impfwoche vom 24. bis 30. April 2017 einen genaueren Blick darauf zu werfen.

 

HPV-Impfung seit 2007 empfohlen

 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung bereits seit 2007 für junge Frauen und Mädchen. Allerdings wurden junge Mädchen zunächst erst ab einem durchschnittlichen Alter von 16 Jahren geimpft, weshalb man seit 2014 die HPV-Impfung bereits Mädchen zwischen neun und 14 Jahren empfiehlt. Nur, wenn früh genug geimpft wird, kann der Impfschutz aufgebaut werden, bevor es zu ersten sexuellen Kontakten kommt. Sofern der Impfschutz (noch) nicht vorhanden ist, sollte er spätestens bis zum 17. Lebensjahr nachgeholt werden.

Welche HPV-Impfstoffe gibt es?

 

Wie viele Impfungen für einen vollständigen Impfschutz notwendig sind, ist unter anderem vom Alter der jungen Patientinnen abhängig. Zwei bis drei Impfungen sind insgesamt notwendig. Unterscheiden muss man zudem zwischen dem Zwei-, dem Vier- und dem Neunfach-Impfstoff. Diese schützen vor unterschiedlichen HPV-Typen.

  • Zweifach-Impfstoff: Schutz vor HPV-Typen 16 und 18
  • Vierfach-Impfstoff: Schutz vor HPV-Typen 16, 18, 6 und 11
  • Neunfach-Impfstoff: Schutz vor HPV-Typen 16, 18, 6, 11, 31, 33, 45, 52 und 58

Der Zweifach-Impfstoff schützt vor allem vor den beiden wichtigsten Hochrisiko-Typen des Humanen Papillomvirus. Beim Vierfach-Impfstoff sind zwei weitere HPV-Typen mit abgedeckt, die Genitalwarzen verursachen können. Der Neunfach-Impfstoff schützt zusätzlich gegen fünf weitere Hochrisiko-Typen, ist allerdings erst im vergangenen Jahr auf den Markt gekommen.

 

Wann sollte die HPV-Impfung vorgenommen werden?

 

Generell sollte die erste HPV-Impfung zwischen neun und 14 Jahren erfolgen. Die Impfung wird in der Regel als Grundimmunisierung mit einer zweiten Auffrischung nach fünf bis sechs Monaten verabreicht (abhängig vom gewählten Impfstoff). Der maximale Abstand zwischen der Erst- und Zweitimpfung sollte jedoch 13 Monate nicht überschreiten.

Erfolgt die HPV-Impfung erst mit 14, 15 Jahren oder im höheren Alter, müssen drei Impfungen für einen optimalen Schutz durchgeführt werden. Die zweite Impfung sollte sechs bis zehn Wochen nach der Grundimmunisierung erfolgen. Die dritte binnen maximal eines Jahres nach der ersten Impfung. Die Impfung kann jeder Haus-, aber auch Frauenarzt durchführen.

 

Haben HPV-Impfungen Nebenwirkungen?

 

Wie bei jeder Impfung, so kann es auch bei der HPV-Impfung zu Nebenwirkungen kommen. Häufig sind Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle, die jedoch binnen weniger Tage von selbst wieder verschwinden sollten. Ebenfalls können Kopf- oder Muskelschmerzen, Fieber, Schwindel, Juckreiz und Übelkeit nach der Impfung auftreten.

Schwerere Nebenwirkungen sind in der Praxis bisher nur selten beobachtet worden. Allerdings können empfindliche Personen allergisch auf den Impfstoff reagieren. Eine Impfung ist zudem nicht zu empfehlen, wenn eine schon bekannte Unverträglichkeit gegen einen Bestandteil des Impfstoffs besteht. Auch bei schweren Erkrankungen sollte die Impfung erst nach deren Abheilung erfolgen.

Die HPV-Impfung schützt zwar generell vor dem gefährlichen Virus, allerdings nur vor den Arten, gegen die der Impfstoff wirkt. Eine Infektion mit anderen Viren ist weiterhin möglich, so dass der regelmäßige Besuch bei der Krebsvorsorge und entsprechenden Früherkennungsuntersuchungen weiterhin zu empfehlen ist.

Quelle: BZgA