Teil 2: Weitere Therapien bei Krampfadern in den Beinen

Im ersten Teil unserer kleinen Serie stellten wir Ihnen bereits einige vorbeugende Maßnahmen bei Krampfadern in den Beinen vor, die Sie zu Hause und im beruflichen Alltag einbinden können. Ebenfalls erläuterten wir Ihnen die Wirkungsweisen von Stützstrümpfen und Kompressionsverbänden. Heute wollen wir die Medikamente, Sklerosierung (Verödung) und Lasertherapie kurz erläutern.

Medikamente

Beginnen wir zunächst mit den Medikamenten, bis heute gibt es noch keine Pille zur Bekämpfung der Krampfadern in den Beinen. Im Handel finden sich trotz allem diverse Präparate, die zur äußeren oder inneren Anwendung angeboten werden, jedoch streiten sich die Experten über deren wahren Nutzen.

Unterschiedliche Medikamente auf pflanzlicher Basis, die Ödemprotektiva, sollen schützende Wirkungen vor Ödemen bieten, ihre Wirkungen sollen gefäßabdichtend sein. In einigen Untersuchungen erhielten das Rosskastanienextrakt und das daraus isolierte Hydroxyethylrutoside, Troxerutin und Aescin positive Bewertungen. Weiterhin zählen zu den positiv untersuchten Arzneien auf pflanzlicher Basis Steinklee, rotes Weinlaub und sogar Mäusedorn.

Die Spannung der Gefäßwand soll mit venenstärkenden Medikamenten erhöht werden. Die Diuretika sind Entwässerungsmittel, die aus dem Körper das Wasser heraus schwemmen sollen. Allerdings sollten diese nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden. Bei stark auftretenden Ödemen können sie kurzfristig eingenommen werden.

Des Weiteren werden unterschiedliche Venensalben angeboten, die überwiegend Heparin in den verschiedensten Kombinationen mit speziellen Pflanzenextrakten enthalten. Allerdings wurde bis dato noch nicht nachgewiesen, dass diese Stoffe auch wirklich die Haut durchdringen können und eine Wirksamkeit zeigen. Trotzdem werden sie gerne verwendet, da sie leicht aufzutragen sind. Beim Eincremen werden gleichzeitig die Beine massiert und man glaubt zumindest, dass man etwas gegen die Krampfadern unternimmt und sich somit selbst etwas Gutes tut.

Sklerosierung (Verödung) und Lasertherapie

Die bekannten Besenreiser– oder Seitenastvarizen sind die oberflächlichen und dünneren Krampfadern, die mit Hilfe einer lokalen Betäubung verödet werden. Bei der Sklerosierung wird in die Vene ein Schaum oder eine Flüssigkeit gespritzt, damit sie verschlossen wird. Diese Methode wird überwiegend verwendet, um das kosmetische Ergebnis zu verbessern.

Die Verödung darf nicht bei größeren Krampfadern eingesetzt werden und genauso wenig bei den Verbindungsvenen zwischen den tiefen und oberflächlichen Perforansvenen, den Blutgefäßen. Der Grund hierfür ist, dass die Gefahr einfach zu groß ist, Schädigungen der Blutabflusswege in der Tiefe des Beins hervorzurufen.

Ebenfalls können die Krampfadern mit Radiowellen oder mit einem Laser verödet werden, hierfür wird eine örtliche Betäubung eingesetzt. Die Verödungen mit Laser oder Radiowellen sind sich sehr ähnlich. Bei dieser Methode setzt der Arzt einen kleinen Schnitt in der Kniekehle oder an der Innenseite des Knöchels. In die Krampfader wird dann eine dünne Spezialfaser eingeführt, die erwärmt wird, je nach angewandter Technik mit Radiowellen oder Laserlicht. Die Innenwand der Vene wird dabei verklebt und das Verschließen der Krampfader erfolgt. Zunächst wird sich die Vene verhärten, doch innerhalb einiger Monate bildet sie sich zurück und der Körper baut sie ab. Bis heute sind diese beiden Techniken relativ neu und es gibt noch keine Stellungnahme von den medizinischen Fachgesellschaften dazu.

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