In einer aktuellen Studie haben Forscher herausgefunden, dass das Risiko kleinerer Menschen, einen Herzinfarkt zu erleiden, höher ist als bei größeren Menschen. Die Forscher rund um Professor Sir Nilesh Samari von der Leicester Uni haben im „New England Journal of Medicine“ über ihre Studienergebnisse berichtet. Insgesamt hatten sie für die Studie die DNA von 200.000 Europäern untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es einen genetischen Zusammenhang zwischen dem Risiko für Koronare Herzerkrankungen und einer geringen Körpergröße gibt.
Der Studie zufolge steigt das Risiko, an Erkrankungen der Herzkranzgefäße zu leiden oder gar einen Herzinfarkt zu bekommen, um 13,5 Prozent an, wenn die Körpergröße um 6,5 Zentimeter sinkt. Zwar ist schon seit längerem bekannt, dass kleinere Menschen anfälliger gegenüber den Herzerkrankungen, wie dem Herzinfarkt sind, jedoch ist den Forschern der Leicester Uni erstmals der genetische Beweis dafür gelungen.
Professor Thomas Meinertz, der Vorsitzende der Deutschen Herzstiftung, erklärte, dass man Teile von Genen gefunden hat, die sowohl für die Körpergröße als auch für die Anfälligkeit gegenüber Herzerkrankungen verantwortlich sind.
Körpergröße nur ein Risikofaktor für Herzinfarkt
Allerdings versuchen die Wissenschaftler auch zu beruhigen. Kleine Menschen sollten sich nicht zu sehr von den Ergebnissen der aktuellen Studie verunsichern lassen. Die Gene haben zwar Einfluss auf die Anfälligkeit gegenüber Herzerkrankungen, sie stellen aber lediglich einen Risikofaktor dar.
Wer sich aber hinreichend gesund ernährt und sich regelmäßig bewegt, kann das Risiko senken, selbst bei genetischen Vorbelastungen. So sollten alle Risikofaktoren gleichermaßen betrachtet werden, anstatt sich einzig anhand der Körpergröße darauf zu „verlassen“, einen Herzinfarkt zu bekommen.