Verhaltenstherapie bei Altersdepressionen

Verfallen ältere Menschen in eine Depression, so werden oftmals Medikamente dagegen verschrieben. Es kann jedoch auch eine Verhaltenstherapie stattfinden, die in der Vergangenheit bereits erste Erfolge mit sich brachte.

Zunächst einmal müssen die Ursachen für die depressive Verstimmung gefunden werden. Oft fühlen sich ältere Menschen nicht mehr gebraucht, sie kommen mit den vermehrt auftretenden Krankheiten nicht klar und sehen sich immer wieder mit dem Tod naher Angehöriger konfrontiert. All dies belastet sie, sie ziehen sich immer mehr zurück, verlassen oft nicht einmal mehr das Haus. In einem solchen Fall sprechen Experten von der „Depressions-Spirale“. Sie kann meist nur mit medikamentöser Behandlung durchbrochen werden.

Forscher aus Tübingen versuchen allerdings derzeit, eine Verhaltenstherapie zu entwickeln. Bei dieser sollen sich die betroffenen Personen einmal pro Woche treffen. Die Therapie ist auf drei Monate ausgelegt. Während der Therapie werden die eignen Stimmungen und Gefühle niedergeschrieben, ebenso wie Erlebnisse im Alltag und die Tätigkeiten, welche verrichtet werden sollen und welche der Erholung dienen. Diese Pläne sollen als Grundlage für das spätere Leben, nach der Therapie dienen. Sie sollen helfen, zu erkennen, dass der Alltag auch ohne den Partner oder die Kinder aktiv gestaltet werden kann.

Die ersten Ergebnisse, die bei dieser Verhaltenstherapie ermittelt wurden, waren sehr gut. So konnte eine Vergleichsgruppe, die stationär behandelt wurde, im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung ebenso gut abschneiden. Die Lebensqualität der Betroffenen hat sich dabei stetig erhöht, selbst nach Monaten blieben die einmal erlernten Inhalte aus der Therapie bestehen.