Autofahren ist grundsätzlich der Wunsch vieler Menschen in Deutschland. Vermutlich lässt sich dieser Wunsch auf sehr viele Bürger Europas ausdehnen. Besonders im Alter möchte man unabhängig sein und seinen Führerschein behalten. Wie aber stehen sich Wunsch und Realität gegenüber? Einerseits ist die Frage aus Sicht der körperlichen Gesundheit zu beantworten. Der Gesetzgeber hat aber auch noch ein Wort mitzureden. Wir wollen in diesem Artikel beide Aspekte miteinander verbinden und dem Leser bzw. der Leserin einen guten Überblick über die Voraussetzungen zur Fahrtüchtigkeit im Alter vermitteln. Grundsätzlich haben Führerscheine in Deutschland eine Gültigkeitsdauer von 15 Jahren.
Fahrtüchtigkeit muss gegeben sein
Diese Regelung stützt sich auf EU-Recht, wonach die neuen EU-Führerscheine eine solche Gültigkeitsdauer besitzen. Ältere Führerscheine verlieren vorerst auch nicht ihre Gültigkeit und eine Verlängerung macht auch noch keine ärztliche Untersuchung notwendig. Grundsätzlich ist es aber möglich, älteren Personen den Führerschein wegzunehmen. Das ist dann der Fall, wenn alte Menschen nicht mehr in der Lage sind, ein Fahrzeug sicher zu führen. Wenn an der Fahreignung gezweifelt wird, dann kann aber die betroffene Person auch das Gegenteil beweisen. Die körperliche Eignung bzw. Nicht-Eignung muss nämlich nachgewiesen werden. Es ist nicht so, dass einfach auf Verdacht der Führerschein entzogen werden kann.
Ältere Teilnehmer am Straßenverkehr weisen ein erhöhtes Unfallrisiko auf
Ein Sehtest für den Führerschein ist ein wirksames Mittel im Kampf gegen Unfälle und Fahrten durch gesundheitlich beeinträchtigte Menschen ohne entsprechende Hilfsmittel. Es ist logisch und nachvollziehbar, dass eine Person ein ausreichendes Sehvermögen aufweisen muss, damit diese Person ein Auto lenken darf. Alles andere wäre eine Gefährdung der anderen Teilnehmer am Straßenverkehr. Außerdem würde sich die Person auch selbst gefährden, was aber grundsätzlich nicht im Widerspruch mit den Gesetzen steht.
Wenn man sich die Statistiken zu den Verkehrstoten ansieht, dann lässt sich eine klare Tendenz erkennen. Es ist in vielen Mitgliedsstaaten der EU der Fall, dass bis zu jeder 5. Bürger älter als 65 Jahre ist. Daran erkennt man bereits ein erhöhtes Unfallrisiko dieser Zielgruppe. Allerdings muss man auch anerkennen, dass aufgrund des demographischen Wandels die Gesellschaftsstruktur einer Veränderung unterworfen ist. Viele Menschen sind heute in dieser Zielgruppe und daher ist die Statistik auch erklärbar.