Dass die Muttermilch für Babys die beste und gesündeste Nahrung überhaupt ist, ist mittlerweile allgemein bekannt. Doch jetzt hat eine aktuelle Studie noch etwas mehr herausgefunden: Babys, die gestillt werden, sollen im Erwachsenenalter intelligenter sein und mehr Geld verdienen, als Menschen, die nicht gestillt wurden. Dabei soll die soziale Herkunft der Mutter keine Rolle spielen.
Bereits am gestrigen Mittwoch wurde die Studie im Fachblatt „The Lancet“ veröffentlicht. Bernardo Lessa Horta, der an der brasilianischen Universität Pelotas beschäftigt ist, erklärte dazu, dass man schon länger um die Auswirkungen des Stillens auf die Entwicklung des Gehirns und die Intelligenz der Kinder weiß. Allerdings war bisher unklar, ob diese Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter anhalten könnten. Die jetzt veröffentlichte Studie hat ergeben, dass das Stillen die Intelligenz der Kinder mindestens bis zum Alter von 30 Jahren positiv beeinflussen könnte.
Besonders langes Stillen ist angesagt
Dabei gaben die Forscher ebenfalls an, dass sich die positiven Effekte verstärken, je länger die Babys gestillt werden. Sie untersuchten aber nur Fälle, in denen maximal bis zum zwölften Lebensmonat gestillt wurde, so dass sie keinen Freibrief für all jene Frauen ausstellen wollen, die ihren Nachwuchs selbst im Kindergarten- und Schulalter noch stillen.
In der Studie hieß es, dass Menschen, die mindestens ein Jahr lang gestillt wurden, einen um bis zu vier Punkte höheren IQ im Erwachsenenalter aufwiesen. Auch konnte man bei diesen Personen eine um 0,9 Jahre verlängerte Schulbildung nachweisen. Das Monatseinkommen stieg bei den untersuchten Probanden sogar um 341 brasilianische Real, was rund 98 Euro entspricht. Verglichen wurden dabei die Personen, die mindestens ein Jahr gestillt wurden und die, die weniger als einen Monat Muttermilch bekamen. Insgesamt wurden für die Studie 3.500 Neugeborene über einen Zeitraum von 30 Jahren untersucht.
Die soziale Herkunft spielt für das Ergebnis des Stillens keine Rolle
Ebenfalls ergab die Studie rund um das Stillen, dass die soziale Herkunft der Eltern, deren Bildungsgrad und Einkommen keine Rolle für den Erfolg des Stillens spielten. Dabei ging man davon aus, dass das Stillen von Babys unter den oberen Gesellschaftsschichten nicht weiter verbreitet ist, als in anderen Gesellschaftsschichten. Verantwortlich für die positiven Auswirkungen des Stillens sind den Wissenschaftlern zufolge langkettige gesättigte Fettsäuren, die in der Muttermilch enthalten sind. Sie sollen die Entwicklung des Gehirns positiv beeinflussen.