Extraurethrale Inkontinenz – was versteht man darunter?

Von der extraurethralen Inkontinenz sind ebenfalls einige Menschen betroffen, die eine eher seltene Form der Blasenschwäche ist. Dabei geht der Harn aus Öffnungen ab, die den herkömmlichen Weg des Harntraktes umgehen. Diese Inkontinenz kann bereits von Geburt an vorhanden sein. Sie entsteht beispielsweise durch eine Fehlanlage der Harnröhre oder Fehlmündungen des Harnleiters.

Entstehung der extraurethralen Inkontinenz

Die extraurethrale Inkontinenz kann bei Erwachsenen durch gebildete Urinfisteln entstehen. Betroffen davon sind oftmals Frauen. Bei ihnen bildet sich zwischen den Geschlechtsorganen und den ableitenden Harnwegen eine Fistel. Die Fisteln können sich durch

  • primäre Erkrankungen der Blase,
  • Verletzungen,
  • Bestrahlungen,
  • Geburten oder
  • Operationen bilden.

Bei dieser Blasenschwäche geht über den Darm oder die Scheide kontinuierlich und gleichbleibend stark Urin ab. Der Urinabgang ist nicht zu kontrollieren, denn er ist unwillkürlich. Zurückzuführen ist dies darauf, dass eine Verschließung des Blasenausgangs über den Blasenmuskel nicht mehr möglich ist. Handelt es sich hierbei um eine angeborene extraurethrale Inkontinenz, bleibt sie ein Leben lang bestehen. Hat sich diese Blasenschwäche jedoch erst im Laufe des Lebens eingestellt, so kann der Fistelgang operativ verschlossen werden und es kann wieder der natürliche Weg über die Harnröhre entstehen.