Hausmittel bei Blasenentzündung – Teil 3

Es gibt viele Hausmittel, die bei einer Blasenentzündung helfen sollen. Vor allem bei leichteren Beschwerden sollte man es zunächst damit versuchen, statt gleich Medikamente zu nehmen.

Der natürliche Zucker D-Mannose etwa ist eines dieser alternativen Mittel im Kampf gegen die Blasenentzündung. Er bindet die E. coli Bakterien, die als Hauptverursacher der Blasenentzündung gelten, an sich. Sie können mit dem Urin ausgeschieden werden und nicht mehr an der Schleimhaut der Harnorgane haften bleiben und dort weiteren Schaden anrichten.

Zwar ist D-Mannose derzeit noch recht unbekannt, allerdings gilt es als wirksame natürliche Alternative zur medikamentösen Behandlung. Der Zucker kann in Kapselform in der Apotheke erworben werden. D-Mannose kann zudem vorbeugend gegen Blasenentzündungen eingesetzt werden.

Wie Senföl die Blasenentzündung bekämpft

Senföle sind ebenfalls beliebte Hausmittel, sie können aus Kapuzinerkresse oder Meerrettich gewonnen werden. Sie sollen der Blasenentzündung vorbeugen, aber dienen auch der Behandlung der Infektion. Die Pflanzenstoffe, die enthalten sind, werden über die Harnwege wieder ausgeschieden. Sie wirken antibakteriell und verhindern das Eindringen der Erreger in die Blaseninnenwand.

Gleichzeitig wirken Senföle gegen die Bildung bakterieller Biofilme. Diese stellen einen Schutzfilm der Bakterien gegenüber Antibiotika und dem Immunsystem dar. Insbesondere bei häufig auftretenden Harnwegsinfektionen kann man Senföle vorbeugend einnehmen.

Kann Homöopathie bei Blasenentzündungen helfen?

Nicht zuletzt lassen sich leichte Blasenentzündungen mit homöopathischen Mitteln behandeln. Belladonna, Aconitum, Cantharis oder Pulsatilla sind nur einige der Wirkstoffe, die in den Globuli enthalten sein können, um gegen die Blasenentzündung zu wirken.

Abhängig ist die Zusammenstellung der Wirkstoffe aber immer von den Leitsymptomen der Blasenentzündung. Hier sollte ein erfahrener Homöopath die individuelle Behandlung zusammenstellen.

Auch Kinder leiden unter Blasenentzündungen

Selbst Kinder sind hin und wieder von einer Blasenentzündung betroffen. Vor allem das noch nicht voll ausgeprägte Immunsystem ist dafür verantwortlich. Dennoch sollten Kinder nicht alle für Erwachsene geeigneten Hausmittel nutzen. Preiselbeer- und Cranberrysaft sind unbedenklich und werden aufgrund des Geschmacks meist gut angenommen. Allerdings sollte auf den Zuckergehalt geachtet werden, denn erhöhte Zuckerwerte können das Bakterienwachstum fördern.

Wärmebehandlungen sind für Kinder ebenso ratsam, wie reichlich zu trinken. Die Anwendung homöopathischer Mittel darf gerade bei Kindern nicht ohne Rücksprache mit Arzt und/oder Homöopath erfolgen. Tee aus Preiselbeerblättern ist dagegen für Kinder, ebenso wie für Schwangere tabu. Grund dafür: der Tee hat einen hohen Arbutingehalt. Arbutin gilt als natürliches Desinfektionsmittel, das im Körper zu Hydrochinon umgewandelt wird. Dieser Stoff steht im Verdacht, Kleinkinder sowie ungeborene Kinder zu schädigen.

Welche Hausmittel gegen Blasenentzündung können Schwangere nutzen?

Schwangere sollten bei einer Blaseninfektion immer den Arzt aufsuchen, denn diese kann Komplikationen verursachen. Vermehrtes Trinken und Wärmebehandlungen können aber auch Schwangeren nicht schaden. Vorsicht ist jedoch bei harntreibenden Tees geboten. Der starke Entwässerungsprozess kann die Versorgung des ungeborenen Kindes beeinflussen.

Auch Natron ist für Schwangere weniger geeignet, da der Säure-Basen-Haushalt des Kindes aus dem Gleichgewicht geraten könnte. Hinzu kommt ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck bei der Mutter sowie Herz-Rhythmus-Störungen beim Kind.

Apfelessig und D-Mannose können auch Schwangere nutzen, bei Senfölen muss gut abgewägt werden, ob der Einsatz sinnvoll ist, da diese zu Gebärmutterkrämpfen führen können. Hier sollte unbedingt Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden. Ingwer sollte in den ersten Monaten der Schwangerschaft kein Problem sein, mit fortschreitender Schwangerschaft sollte auf die Knolle jedoch verzichtet werden, da sie frühzeitige Wehen auslösen kann.

Hausmittel bei Blasenentzündung – Teil 1

Blasenentzündungen, auch bekannt als Zystitis, kommen recht häufig vor. Dabei sind die Harnwege entzündet, meist ausgelöst durch Escherichia Coli (E. coli) Bakterien. Diese kommen natürlicherweise im Darm vor, können aber bei Kontakt mit den Harnwegen zu schmerzhaften Infekten führen.

In den meisten Fällen werden Blasenentzündungen medikamentös behandelt. Allerdings gibt es auch Hausmittel, die zumindest bei nur leichten Blasenentzündungen ausprobiert werden können. Häufig werden diese auch unterstützend zur medikamentösen Therapie genutzt. In der Regel verschwindet die Blasenentzündung bei ansonsten gesunden Menschen binnen einer Woche. Der Arzt verschreibt aber gerne Schmerzmittel und bei länger anhaltenden Beschwerden ein Antibiotikum. Um die Heilung zu unterstützen, können Patienten auch selbst einiges tun.

Helfen Tees gegen Blasenentzündung

Grundsätzlich ist es bei einer Blasenentzündung, wie bei fast jeder Krankheit, wichtig, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen. Wenigstens zwei bis drei Liter pro Tag sollten es sein. Auf diese Weise können die ursächlichen Bakterien aus der Blasenschleimhaut herausgespült werden. Als Faustregel gilt: Je mehr man trinkt, umso höher ist der Druck, mit dem die Bakterien ausgespült werden.

Besonders gute Wirkungen beim Ausspülen erzielen Tees. So gibt es spezielle Nieren- und Blasenteemischungen, die mit Goldrutenkraut, Birken- und Brennnesselblättern daher kommen. Die Inhaltsstoffe in diesen Tees gelten als harntreibend, so dass sie die Bakterien noch schneller ausspülen sollen. Gleichzeitig sagt man ihnen krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften nach. Aber auch Bärentraubenblätter können hilfreich bei einer Blasenentzündung sein. Diese können als Tee genutzt werden, aber besser noch als Kapseln aus der Apotheke. Ihnen sagt man eine antibakterielle Wirkung nach. Wacholder und Schachtelhalm, Tausendgüldenkraut, Liebstöckel und Rosmarin sind weitere mögliche Zutaten für Tees bei Blasenentzündungen. Pro Tag sollten aber wenigstens vier bis fünf Tassen dieser Tees getrunken werden.

Wie wirken Cranberrys bei Blasenentzündungen?

Ein bekanntes Hausmittel bei Blasenentzündungen sind Cranberrys. Die auch als Großfrüchtige Moosbeere bekannte Beere wird seit langem bei Blasenentzündungen eingesetzt. Sie soll unter anderem ein saures Milieu an der Schleimhautoberfläche der Harnblase bilden. Dadurch wird es den E. coli Bakterien erschwert, an der Harnblase haften zu bleiben, was die Ausscheidung über den Urin erleichtert.

Gleichzeitig sagt man Cranberrys entzündungshemmende Wirkungen nach, vor allem aufgrund des enthaltenen Wirkstoffs Proanthocyanidin. Darüber hinaus enthalten die Beeren Flavonoide, die bei der Wasserausscheidung helfen und Polyphenole, die die körpereigenen Abwehrkräfte stärken.

Manch einer geht auch davon aus, dass der regelmäßige Konsum von Cranberrys Blasenentzündungen vorbeugen kann. Alternativ zu Cranberrys mit ihrem doch sehr eigenen Geschmack, können auch Preisel- oder Heidelbeeren verzehrt werden, denn auch diese enthalten Proanthocyanidin.

Wärme gegen Blasenentzündungen

Wie bei fast allen schmerzhaften Beschwerden im Bauchraum kann auch bei der Blasenentzündung Wärme helfen. Zum einen regt sie die Durchblutung an, was das Immunsystem stärkt, wodurch die Keime besser abgewehrt werden können. Zum anderen entspannt Wärme die krampfende Muskulatur, was die Schmerzen lindert.

Warme Kleidung und Decken sind daher bei einer Blasenentzündung unverzichtbar. Aber auch Kirschkernkissen oder Wärmflaschen können helfen. Heiße Wärmflaschen sollten allerdings in ein Handtuch eingewickelt werden, bevor man sie auf die nackte Haut auflegt. Sonst drohen Verbrennungsgefahren.

Wie kann Backpulver eine Blasenentzündung bekämpfen?

Zu den althergebrachten Hausmitteln gegen die Blasenentzündung zählt auch Backpulver. Es dient als Notfallmaßnahme, wobei es vor allem auf das darin enthaltene Natron ankommt. Die meisten Bakterien fühlen sich unwohl in einem basischen Milieu, Natron hat aber einen alkalischen pH-Wert. Gleichzeitig neutralisiert Natron die Säure im Urin, was die Schmerzen beim Wasserlassen lindern soll.

Backpulver bzw. Natron können gegen die Blasenentzündung innerlich angewendet werden: Dafür nimmt man es mit Wasser ein. Aber auch die äußerliche Anwendung in Form eines Sitzbades ist möglich. Für die innerliche Anwendung sollte man für höchstens drei Tage zwei Mal täglich eine Messerspitze Backpulver in einem großen Glas Wasser auflösen und trinken. Eine längere Anwendung ist kontraproduktiv, da damit das Wachstum anderer Bakterienstämme gefördert und der eigene Säure-Basen-Haushalt gestört werden.