Die Fußplatten Entzündung ist korrekter eine Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle. Im medizinischen Fachjargon wird sie auch als Plantarfasziitis bezeichnet. In der Regel wird eine Fußplatten Entzündung durch eine übermäßige Beanspruchung der Füße ausgelöst. Meist ist dabei die Sehnenplatte am Fersenbein betroffen. Häufige Symptome sind Fersenschmerzen. Diese treten allerdings vielfach nur bei Druck und Belastung auf.
Fußplatten Entzündung – häufiger als gedacht
Die Fußplatten Entzündung kommt öfter vor, als allgemein angenommen. Sie gilt sogar als häufigste Ursache chronischer Fersenschmerzen. Die betroffene Sehnenplatte, die auch als Plantarfaszie bekannt ist, gab der Erkrankung ihren wissenschaftlichen Namen. Sie entspringt direkt an der unteren, vorderen Kante des Fersenbeins. Dadurch werden Fußwurzelknochen, Mittelfußknocken und Zehengrundgelenke miteinander verbunden.
Die Fußplatten Entzündung bewirkt, dass die Spannung des gesamten Fußes beeinträchtigt wird, Stöße nicht mehr richtig absorbiert und der Rück- und Vorfuß nicht mehr richtig ausgerichtet werden können. Häufig wird sie mit dem Fersensporn verwechselt. Dabei handelt es sich jedoch um einen Sporn direkt am Fersenbein.
Welche Symptome sprechen für die Fußplatten Entzündung?
Die Fußplatten Entzündung weist vor allem schmerzhafte Symptome in den Fersen auf. Allerdings verläuft die Erkrankung schleichend, so dass sich die Symptome über Monate und Jahre stetig verschlimmern können. Anfänglich tritt der Fersenschmerz nur bei Belastung auf, danach folgen Intervalle, in denen er bereits beim morgendlichen Aufstehen eintritt. Nach kurzem Gehen verschwindet der Schmerz meist von selbst wieder.
Ähnlich verhält es sich bei Sportlern, die zunächst nur zu Beginn des Trainings einen Schmerz verspüren, der sich nach dem Aufwärmen aber wieder gibt und erst gegen Ende des Trainings zurückkehrt. Auf das Sprinten und Springen sollten Sportler mit einer Fußplatten Entzündung verzichten, da diese Sportarten die Schmerzen verstärken können.
Welche Ursachen führen zur Fußplatten Entzündung?
Die Fußplatten Entzündung entsteht zumeist durch Überlastung, etwa beim Sport. Laufen und Springen sind hier häufige Sportarten, die von betroffenen Patienten ausgeübt werden. Besonders oft tritt das Erkrankungsbild zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr auf. Man geht davon aus, dass dies mit den alterungsbedingten Verschleißerscheinungen zusammenhängt.
Neben Sportlern, die Lauftraining absolvieren, sind von der Plantarfasziitis auch Sportler in den Bereichen Tennis, Fußball, Tanzen oder Basketball betroffen. Häufig ist auch eine verkürzte Achillessehne in Verbindung mit der Überlastung die Ursache für eine Fußplatten Entzündung. Ebenso können andere Verletzungen die Fersenschmerzen auslösen.
Wie kann man die Fußplatten Entzündung behandeln?
Um die Fußplatten Entzündung zu behandeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielhaft seien hier
- Schuheinlagen,
- Dehnübungen,
- Physiotherapie,
- Medikamente,
- ESWT,
- operative Behandlung oder die
- Röntgenentzündungsbestrahlung genannt.
Schuheinlagen zur Behandlung der Fußplatten Entzündung
Klassische Schuheinlagen können den Fuß entlasten und abstützen. Sie wirken sich generell positiv aus, müssen aber regelmäßig getragen werden. Zusätzlich lassen sie sich durch Nachtlagerungsschienen ergänzen. Diese sorgen für eine Streckstellung im oberen Sprunggelenk und können vor allem die starken Schmerzen bei einer Plantarfasziitis am Morgen bekämpfen.
Dehnübungen gegen die Plantarfasziitis
Dehnübungen sind, wie die Schuheinlagen, zu den konservativen Behandlungsmethoden einer Fußplatten Entzündung zu zählen. Sie konnten in Studien bei 72 Prozent der Probanden ohne weitere Behandlungsansätze zu einer Linderung der Schmerzen führen. Allerdings müssen auch die Dehnübungen regelmäßig durchgeführt werden. Bewährt haben sich Trainingsintervalle von etwa zehn Minuten, die drei Mal pro Tag durchgeführt werden sollten.
Physiotherapie und medikamentöse Behandlung der Fußplatten Entzündung
Auch diverse Physiotherapiebehandlungen, wie etwa die Querfriktionsmassage direkt am Sehnenansatz, können die Schmerzen durch die Fußplatten Entzündung lindern. Allerdings wirkt die Massage zunächst eher unangenehm.
Medikamente, wie nicht-steroidale Antirheumatika können ebenfalls eingesetzt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, Kortison zu spritzen, um die Schmerzen der Plantarfasziitis zu reduzieren. Der Nachteil dieser Behandlung liegt in einer zu häufigen Anwendung. Dadurch kann der Stoffwechsel im Sehnengewebe so stark beeinträchtigt werden, dass es zu Rissbildungen kommt.
Wie lässt sich ESWT gegen die Plantarfasziitis einsetzen?
Das Kürzel ESWT steht für die extrakorporale Stoßwellentherapie. Dabei werden Ultraschallstoßwellen eingesetzt, die in die verletzten Regionen vordringen sollen. Mit dieser Behandlungsmethode wurden vor allem bei Schmerzreduktion und Bewegungsverbesserung sehr gute Erfolge erzielt. Allerdings sind die Kosten sehr hoch. Daher wird die ESWT meist nur bei chronischen Fußplatten Entzündungen eingesetzt oder wenn andere Maßnahmen nicht greifen.
Röntgenentzündungsbestrahlung bei Fußplatten Entzündung
Bleibt noch die Röntgenentzündungsbestrahlung. Auch sie wird nur eingesetzt, wenn andere Maßnahmen nicht mehr greifen. Bewährt hat sich das Verfahren aber sehr wohl, weil es bei bis zu zwei Dritteln der Patienten zur Schmerzfreiheit führt. Allerdings sollte man auch die Strahlenbelastung bedenken, der man sich aussetzt.
Operative Maßnahmen gegen Fußplatten Entzündung
Wenn alle konservativen Behandlungsmethoden nicht greifen, kommt noch die operative Behandlung infrage. Diese wird jedoch nur dann genutzt, wenn alle anderen Verfahren ausgeschöpft sind und sich nach sechs Monaten immer noch keine Besserung eingestellt hat.
Häufig nutzt man hierfür die offene Einkerbung der Plantarfaszie. Dadurch sollen vor allem Vernarbungen, die mit weiteren Schmerzen einhergehen, vermieden werden. Etwa fünf Prozent der Patienten müssen operativ behandelt werden. Während des Eingriffs kann zudem ein vorliegender Fersensporn an der Basis abgetragen werden.
Nach der OP kommen aber erneut spezielle Einlagen, Unterschenkelfußschienen und Physiotherapie zum Einsatz, um die Heilung voranzubringen. Die Belastung sollte zunächst nur sehr eingeschränkt erfolgen, erst ab der sechsten Woche nach der OP sollte die Laufbelastung langsam gesteigert werden. Sprungbelastungen sollten frühestens zehn bis zwölf Wochen nach der OP wieder durchgeführt werden.