Krampfadern in der Speiseröhre: Was sind die Ursachen?

Der medizinische Ausdruck für die Krampfadern der Speiseröhre lautet Ösophagusvarizen. Dabei handelt es sich im mittleren und / oder unteren Speiseröhrenteil um krankhafte Erweiterungen der Venen, die sogar bis in den Magengrund reichen können. Sie sind besonders dünnwandig und prall mit Blut gefüllt.

Verschiedene Ursachen können für die Krampfadern in der Speiseröhre verantwortlich sein, die durch einen Rückstau des Blutes im Pfortadersystem entstehen können. Dazu zählen unter anderem die

  • Milzvenen- und
  • Pfortaderthrombose sowie
  • Tumore der Bauspeicheldrüsen.

Dadurch kann es vor der Leber zu einem Blutstau kommen, der als prähepatischer Block bezeichnet wird. Aber auch Lebererkrankungen sind für die Entstehung der Krampfadern in der Speiseröhre verantwortlich, welches übrigens die häufigste Ursache ist.

Leberzirrhose ist häufigster Auslöser für Krampfadern in der Speiseröhre

Insbesondere bei den Erkrankungen der Leber stellt die Leberzirrhose die häufigste Ursache für Krampfadern in der Speiseröhre dar. In die Pfortader münden von den Verdauungsorganen die Venen, die das Blut in die Leber leiten, wo es entgiftet wird. Ist das Blut erfolgreich entgiftet worden, gelangt es anschließend in die untere Hohlvene.

Bei einer schweren Lebererkrankung hingegen wird in der Leber der Blutfluss stark beeinträchtigt, was insbesondere der Fall bei einer Leberzirrhose ist. Folglich kommt es im Pfortaderkreislauf zum Rückstau des Blutes durch den erhöhten Strömungswiderstand. Das Blut sucht sich einen anderen Weg, um zur unteren Hohlvene zu gelangen. Dabei strömt es über das Venengeflecht der Speiseröhre ab. Die Folge ist, dass sich an den Speiseröhrenvenen geschlängelte Erweiterungen ausbilden.

Krampfadern in der Speiseröhre diagnostizieren

Die Diagnose der Krampfadern in der Speiseröhre erfolgt mit einer Ösophagogastroduodendoskopie. Während der Endoskopie werden die Krampfadern der Speiseröhre nach ihren Merkmalen und Aussehen in unterschiedliche Grade eingeteilt, die von I bis IV reichen.

 

  • Stadium I: In diesem Stadium sind Ektasien* der submukösen Venen vorhanden. Allerdings verstreichen diese nach der Lufteinblasung durch das Endoskop.
  • Stadium II: In das Lumen** der Speiseröhre bestehen einzelne hervorragende Krampfadern, die allerdings bei Lufteinblasung bestehen bleiben.
  • Stadium III: Zu einer Einengung kommt es beim Lumen der Speiseröhre durch hervorragende Krampfadernstränge. Auf der Schleimhaut können dabei rötliche Flecken als Merkmal einer Epithelschädigung bestehen.
  • Stadium IV: Meistens bestehen viele Erosionen der Schleimhaut, da es durch die Krampfaderstränge zu einer Verlegung der Speiseröhrelumen kommt.

*Im medizinischen Bereich werden von einem Hohlorgan die Ausdehnung bzw. sackartige Erweiterung mit Ektasien beschrieben.
**Im medizinischen Bereich werden mit Lumen von einem Hohlraum das Innere bzw. der Durchmesser beschrieben, beispielsweise ein Blutgefäß.