Hatschi – der grippale Infekt

Heute hat sich Dr. med. Jürgen Mayer bereit erklärt, als Gastautor den folgenden Artikel für Sie zu verfassen:

Schnupfen, Husten und Heiserkeit verbunden mit erhöhter Körpertemperatur, unspezifischen Gliederschmerzen und allgemeiner Abgeschlagenheit sind klassische Anzeichen eines grippalen Infekts. In der Regel handelt es sich dabei um virale – selten bakterielle – Infektionen der Nase, des Rachenraumes oder der Bronchien.

In der kalten und nassen Übergangszeit warten nicht weniger als 200 verschiedene Viren und Bakterien darauf in unseren Atemwegen eine Infektion auszulösen. Die Übertragung erfolgt dabei meist durch Tröpfcheninfektion. Bereits Erkrankte husten und niesen sich durch ihre Umgebung und schießen bei jedem Hustenstoß Krankheitserreger mit bis zu 140 Stundenkilometern und sechs Meter weit durch die Gegend. Ist es den Erregern erst einmal gelungen das Immunsystem im Bereich der Atemwege zu überwinden, kommt es zu einer rasanten Vermehrung der Keime.

Meist kommt es zu Allgemeinsymptomen wie Fieber, Gliederschmerzen, Schnupfen, Husten und Halsweh. Kinder klagen häufig zusätzlich über Beschwerden im Bereich der Ohren. Im Gegensatz zur klassischen Influenza bestehen die Symptome eines grippalen Infekts meist nur für wenige Tage, beeinflussen die Lebensqualität der Betroffenen jedoch dramatisch.

Da es sich bei den Erregern fast immer um Viren handelt, sollte von einer Behandlung mit Antibiotika Abstand genommen werden, da diese nur gegen Bakterien wirken würden. Symptomatische Maßnahmen wie Bettruhe, Schonung, schleimlösende und fiebersenkende Medikamente sind hingegen sinnvolle therapeutische Maßnahmen.

Um häufige grippale Infekte zu verhindern, sollten speziell in der kalten Jahreszeit folgende Ratschläge beherzigt werden:

Meiden Sie Menschenansammlungen

In der Erkältungssaison sollten große Menschenansammlungen nach Möglichkeit eher vermieden werden. Viren werden häufig durch Husten, Niesen oder Händeschütteln übertragen.

Sorgen Sie für gute Luft

Eine ausreichende Raumdurchlüftung sorgt nicht nur für gute Luft sondern indirekt auch für eine Stärkung des Immunsystems.

Bitte nur Papiertaschentücher

Hat der Schnupfen Sie wieder einmal erwischt, sollten Sie nicht auf Großvaters Seidentaschentücher zurückgreifen, die nach jeder weiteren Benutzung zur idealen Keimstätte weiterer Erreger werden. Einfache Papiertaschentücher stellen eine kostengünstige, hygienische Alternative dar, und sollten selbstverständlich nach jedem Gebrauch ausgetauscht werden.

Raus an die frische Luft

Ihre wirksamste Waffe gegen lästige Infektionen stellt ein funktionierendes und gestärktes Immunsystem dar. Deshalb raus aus dem Computersessel und an die frische Luft. Ein täglicher Spaziergang von 30 Minuten ist nicht nur gesund für Herz und Kreislauf sondern stärkt auch ihr Immunsystem.

Ohne Rauch geht’s auch

Rauchen führt zu einer ständigen Verunreinigung der feinen Härchen, welche für die Reinigung unserer Bronchien verantwortlich sind. Häufige Atemwegsinfektionen, schlechter Atem und ständiges morgendliches Schleimspucken sind die traurigen Konsequenzen. Bitte denken Sie daran, dass auch ihre Kinder mit ihnen fleißig „passiv“ rauchen.

Ruhe, Schlaf und Entspannung

Beruflicher oder privater Stress, sowie ständiger Schlafmangel führt über kurz oder lang zu einer Beeinträchtigung unseres Immunsystems. Sind die Wächter unserer Gesundheit erst einmal lahm gelegt, ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis die ersten Infektionen ihre Chance nutzen. Gönnen Sie sich daher hin und wieder eine kleine Pause, schlafen Sie ausreichend und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung.

Der Autor dieses Artikels Dr. med. Mayer Jürgen ist Arzt für Allgemeinmedizin und berichtet auf seinem Medizinblog meinhausarztonline.com über aktuelle medizinische Themen. Aktueller Beitrag: Themenschwerpunkt Bluthochdruck

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