Neue FSME-Risikogebiete ausgewiesen

Das RKI hat insgesamt fünf neue FSME-Risikogebiete in Deutschland ausgewiesen. Vier von ihnen grenzen an bereits bekannte Risikogebiete, eines ist völlig neu dazugekommen. Die größte FSME-Gefahr besteht in Deutschland demnach in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Südhessen, Südostthüringen und in einzelnen Regionen in Rheinland-Pfalz, im Saarland, Niedersachsen und Mittelhessen.

Insgesamt 169 Landkreise werden derzeit vom Robert-Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Die mit Abstand meisten Risikogebiete finden sich mit 92 Landkreisen in Bayern. Neu hinzugekommen ist hier der Landkreis Dillingen an der Donau. Danach folgt Baden-Württemberg mit 43 Landkreisen, die als Risikogebiet für FSME ausgewiesen sind. Den dritten Platz belegt Thüringen mit zwölf Landkreisen, die als Risikogebiet gelten. Das Weimarer Land kam hier neu dazu.

Zehn Landkreise in Hessen sind ebenfalls als FSME-Risikogebiet ausgewiesen, wobei der Landkreis Fulda neu dazu gekommen ist. In Sachsen sind immerhin noch acht Landkreise betroffen. Hier ist der Landkreis Mittelsachsen neu ausgewiesen wurden.

Nur ein Risikogebiet in anderen Ländern

Deutlich geringer ist das Risiko für eine FSME-Erkrankung in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Sachsen-Anhalt. In letzterem Bundesland kam mit den jüngsten Daten der Stadtkreis Dessau-Roßlau neu als Risikogebiet hinzu.

In Bayern und Baden-Württemberg gibt es dagegen nur sehr wenige Kreise, die kein Risikogebiet für die FSME-Übertragung sind. Das sind Heilbronn, Augsburg, München, Schweinfurt und der Kreis Fürstenfeldbruck.

704 FSME-Fälle 2020

2020 wurden dem RKI 704 Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gemeldet. Das sind doppelt so viele wie im Schnitt der letzten Jahre. Gleichzeitig wurde damit die höchste Zahl an Erkrankungen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2001 erreicht. 98 Prozent der im letzten Jahr an FSME erkrankten Patienten waren nicht oder nicht vollständig geimpft.

Die FSME wird durch Viren ausgelöst, die in den allermeisten Fällen durch einen Zeckenstich übertragen werden. Meist gibt es keine oder nur allgemeine Krankheitsanzeichen, zu denen Fieber und Kopfschmerzen zählen. Sie treten in der Regel ein bis zwei Wochen nach dem Biss auf. Trotzdem kann es zu schwerwiegenden neurologischen Symptomen kommen. Betroffen sind fünf bis 30 Prozent der Fälle.

Daher wird seit Jahren zu einer

FSME-Impfung geraten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese allen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Allerdings sind die Impfquoten aktuell sehr gering, insbesondere bei Menschen über 60 Jahren. Dabei ist bei ihnen die Gefahr einer schweren Erkrankung deutlich größer.

Quelle: RKI