Faszienverklebung lösen – so geht’s

Die Faszienverklebung kann vielfältige Folgen mit sich bringen, doch bevor man diese lösen will, sollte man sich mit den Faszien selbst auseinandersetzen. Sie sind im Körper überall vorhanden, bringen ihn sprichwörtlich in Form. So hüllt das Gewebe, das reich an Kollagen ist, die Knochen, Muskeln, Muskelfasern, ja sogar das Gehirn ein. Auch die inneren Organe werden davon zusammengehalten. Das Fasziengewebe zählt sogar zu den wichtigsten Sinnesorganen des Menschen, wenn man bedenkt, dass sich in ihm die meisten Rezeptoren und Nervenzellen befinden.

Wie kommt es zur Faszienverklebung?

Faszien können ihre Stabilität und Elastizität nur dann beibehalten, wenn sie immer wieder bewegt und trainiert werden. Andernfalls können sie verkleben oder verhärten. Insgesamt wird die Beweglichkeit dadurch eingeschränkt. So klagen viele Menschen, die vornehmlich im Sitzen arbeiten über Nacken- und Rückenschmerzen sowie Beschwerden in den Schultern. Mittlerweile ist bekannt, dass die Faszienverklebung maßgeblich an diesen Beschwerden mit beteiligt ist.

Generell gilt: Wer sich zu wenig bewegt, verringert die Biegsamkeit der Faszien. Dadurch können Nerven gequetscht werden und Schmerzen sind die Folge. Die Faszienverklebung gehört sogar zu den häufigsten Ursachen für Rückenbeschwerden. Doch nicht nur zu wenig Bewegung kann zu Verklebungen an den Faszien führen, sondern auch die Überanstrengung des Gewebes.

Ebenfalls kann andauernder Stress zu Faszienverklebungen führen. Die Faszien werden dabei durch Hormone angespannt, ohne dass die Muskeln sich ebenfalls anspannen. Nachdem der Stress abgebaut ist, kann sich das Gewebe zwar wieder entspannen, doch bei der nächsten Stressattacke kommt es zum gleichen Effekt. Bei chronischem Stress verlieren die Faszien langfristig ihre Elastizität und Flexibilität. Die Beweglichkeit verringert sich, was wiederum zu Verspannungen und Schmerzen führt.

Wie lässt sich die Faszienverklebung lösen?

Um die bereits vorhandene Faszienverklebung lösen zu können, bietet sich das spezielle Faszientraining an. Zahlreiche Faszienübungen für zu Hause sind dabei möglich, aber auch in einer Sportgruppe kann man Faszientraining praktizieren. Wird das Training regelmäßig durchgeführt, kann es die Zellen dazu anregen, wieder neue Kollagenfasern auszubilden und so die Flexibilität der Faszien wiederherzustellen.

Doch auch ohne gezieltes Faszientraining lassen sich schon einige Faustregeln im täglichen Leben anwenden:

1.    Achten Sie auf Bewegung, gehen Sie zu Fuß, anstatt mit dem Auto zu fahren, verzichten Sie auf den Fahrstuhl und nehmen die Treppe.
2.    Wenn Sie unter Stress stehen, planen Sie von Anfang an ausreichend Erholungspausen ein.
3.    Stärken Sie die Faszien durch dynamische und weiche Übungen, wie wir sie aus dem Yoga, Pilates oder Tai Chi kennen.

Hauptaugenmerk beim Lösen von Faszienverklebungen liegt auf der so genannten Faszienrolle. Mit diesen Übungen können Verspannungen gelöst und die Regeneration der Muskeln angeregt werden. Der richtige Härtegrad der Faszienrolle ist ebenfalls entscheidend für die Wirksamkeit des Faszientrainings. So sollten Anfänger, die sehr schmerzempfindlich sind, sich für eine möglichst weiche Faszienrolle entscheiden. Die Rolle kann mit fortschreitendem Training dann auch immer härter ausfallen, um noch besser zu wirken.