Grippeimpfstoffe – keine optimale Wirkung

Jedes Jahr aufs Neue kämpfen wir mit der großen Grippewelle im Herbst und Winter und jedes Jahr aufs Neue lassen sich viele Menschen gegen die Grippe impfen. Da aber die Grippeviren sich den äußeren Bedingungen immer wieder anpassen und sich verändern, müssen die Impfstoffe jährlich verändert werden. So erklären es zumindest Experten des Robert-Koch-Instituts. Allerdings hat man bei den aktuell grassierenden Viren entdeckt, dass der für diese Saison verwendete Impfstoff nicht optimal zu den Viren des Typs A(H3N2) passt. Dafür hatte das Robert-Koch-Institut Daten aus den USA und mehreren europäischen Ländern ausgewertet, natürlich auch aus Deutschland.

Diese Befürchtung bestätigte die Weltgesundheitsorganisation WHO ebenfalls. Es sei anzunehmen, dass zwischen Impfstoff und Erreger Unterschiede vorzufinden sein, so die WHO in Genf. Allerdings bestehe kein Anlass zur Sorge. Zwar sind die Infektionszahlen mit der Grippe in Europa angestiegen, sie blieben aber dennoch in einem verhältnismäßig niedrigen Rahmen.

Virus A(H3N2) am weitesten verbreitet

Den aktuellen Aussagen zufolge ist der Virustyp A(H3N2) in Europa und Deutschland aktuell am weitesten verbreitet. Mehrfach hat dieser Virus schon zu heftigen Grippewellen geführt. Die aktuelle Grippeimpfung zeigt also bei diesem weit verbreiteten Virustyp nur eine abgeschwächte Wirksamkeit. Allerdings wirkt der Impfstoff gegen andere Viren sehr gut und so wird die Grippeimpfung trotzdem empfohlen.

Bereits im März 2014 hatte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Empfehlung für die Zusammensetzung des Impfstoffs bekannt gegeben, die auf Daten der WHO basierte. Dabei müssen die Impfstoffe, sofern sie drei Antigene enthalten, sich aus folgenden Subtypen zusammensetzen:

  • A/California/7/2009 (H1N1) pdme09
  • A/Texas/50/2012 (H3N2)
  • B/Massachussetts/2/2012

Impfstoffe, die tetravalent auftreten, müssen zudem den Subtyp B/Brisbane/60/2008 beinhalten. Dabei ergab sich eine nur minimale Veränderung gegenüber der Saison 2013/2014. Damals war statt dem H3N2 Virus ein Typ vorgeschrieben, der dem Subtyp A/Victoria/361/2011 ähnelte.

Insgesamt wurden vom Paul-Ehrlich-Institut bis Anfang November 17,5 Millionen Impfstoffdosen freigegeben, ein eher geringer Wert, liegt dieser doch im Schnitt zwischen 20 und 25 Millionen Impfdosen.