Parodontose heilen: So sieht der Ablauf aus

Im letzten Beitrag haben wir bereits über die grundlegenden Vorbereitungen gesprochen, um Parodontose zu heilen. Heute soll es um das eigentliche Verfahren gehen. Dabei wird in drei grundlegende Schritte unterschieden, die im Folgenden kurz vorgestellt werden sollen:

Die Kürettage oder Professionelle Zahnreinigung

Zunächst muss eine professionelle Reinigung des gesamten Gebisses vorgenommen werden. Dabei werden Küretten eingesetzt. Diese Maßnahme gilt als Grundmaßnahme bei der Heilung von Parodontose. Sie wird in der Fachsprache mitunter auch als professionelle Zahnreinigung bezeichnet.

Die Küretten sind dabei Handinstrumente, die sich sterilisieren lassen. Sie zeichnen sich durch die in einem speziellen Winkel angeschliffenen Enden aus. Durch den Schliff können die Küretten sehr eng an der Zahnsubstanz entlang geführt werden, so dass harte und weiche Zahnbeläge, wie Zahnstein und Plaque, optimal entfernt werden können.

Zunächst werden dabei die Zahnbeläge gründlich entfernt, die sich oberhalb des Zahnfleischrandes befinden. Sie werden auch als supragingivale Beläge bezeichnet. Diese erste professionelle Zahnreinigung kann bereits eine Verbesserung bringen. Zusätzlich sollten die Patienten eine optimal auf sie abgestimmte Zahnputztechnik erlernen. In einigen Fällen kann dies bereits die Heilung der Parodontose mit sich bringen.

Vielfach muss eine weitere Behandlung dann nicht mehr durchgeführt werden. Das ist nur dann nötig, wenn die Parodontitis bereits weit fortgeschritten ist und schon große Teile des Kieferknochens von ihr betroffen sind.

Die geschlossene Behandlungsphase

Um die Parodontose zu heilen, schließt sich das so genannte geschlossene Behandlungsverfahren an. Hierbei werden alle Zahnbeläge entfernt, die sich unter dem Zahnfleischrand befinden. Sie werden auch als subgingivale Beläge bezeichnet. Bei dieser Form der Zahnreinigung werden neben den Küretten zusätzliche Handinstrumente verwendet. Diese können schall- bzw. ultraschallbetrieben sein.

Vorteil bei dieser Behandlung: Auch sehr festsitzende Ablagerungen lassen sich vollständig entfernen, ebenso wie fester Zahnstein. Nach einer Abheilzeit von etwa einer Woche sollte eine erneute Messung der Tiefe der Zahnfleischtaschen durchgeführt werden. So lässt sich erkennen, inwieweit die Behandlung bereits angeschlagen hat. Zudem ist jetzt erkennbar, ob noch weitere Maßnahmen durchgeführt werden müssen, um die Parodontose zu heilen.

Die offene Behandlungsmethode

Stellt der behandelnde Zahnarzt fest, dass die Tiefe der Zahnfleischtaschen sich nur geringfügig verringert hat oder extrem tiefe Zahnfleischtaschen zu Beginn vorlagen, ist die offene Behandlungsmethode anzuschließen. Diese ist bei einer Tiefe der Zahnfleischtaschen ab sieben Millimeter generell angeraten.

Bei diesem Verfahren erfolgt ein chirurgischer Eingriff. Mittels Skalpell wird das Zahnfleisch eröffnet. Jetzt werden erneut die unter dem Zahnfleisch vorhandenen Beläge entfernt, wobei der Zahnarzt einen genauen Blick auf diese werfen kann. Dadurch wird die Zahnoberfläche noch effizienter gereinigt, so dass die Chance auf eine vollständige Heilung der Parodontose verbessert wird.

Durch die Eröffnung des Zahnfleischs können ebenfalls bereits durch die Parodontitis entstandene Knochenschädigungen beurteilt werden. Sie lassen sich zudem während der Behandlung mit natürlichem oder künstlichem Knochenersatzmaterial auffüllen.

Allerdings bietet das offene Verfahren auch einen Nachteil: Die Zeit bis zur Abheilung dauert länger, da das Zahnfleisch eröffnet werden musste. Um die Parodontose endgültig zu heilen, kann es zudem ratsam sein, ein Antibiotikum zu verschreiben. Dieses richtet sich gegen die Bakterien, die in der Mundhöhle leben und verbessert die Chancen der vollen Ausheilung der Parodontitis deutlich. Diese Antibiotika-Gabe kann zudem zur Prophylaxe eingesetzt werden.

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