Möglichkeiten der Basalen Stimulation

Die Basale Stimulation bei Demenz ist breit gefächert, einige Anregungen wollen wir an dieser Stelle für Angehörige und Freunde der Demenz-Patienten geben.

Bei der Basalen Stimulation bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, wie beispielsweise die

  • Körperstimulation,
  • visuelle Stimulation,
  • Gleichgewichtssinn anregen,
  • Anregung durch Vibration,
  • haptische Stimulation,
  • olfaktorische Stimulation und
  • orale Stimulation.

Körperstimulation:

Die körperliche Stimulation kann bereits bei der Körperpflege durch einen leichten Druck erfolgen. Hierbei       wird der Demente vom Körperstamm zur Peripherie

  • gewaschen,
  • abgetrocknet,
  • eingerieben und
  • massiert.
  • Ebenso kann ein Temperaturwechsel vorgenommen werden, wodurch das Reizangebot erweitert wird, ebenso wie mit diversen Badezusätzen und verschiedenen harten
  • Schwämmen,
  • Waschlappen und
  • Handtüchern.
  • Ebenfalls kann die Wahrnehmung des Körpers mit vollständiger, gut sitzender Kleidung gefördert werden.
  1. Visuelle Stimulation: Bewährt haben sich hierbei Bilder aus dem Privatleben des Dementen, die in dessen Blickfeld gerückt werden. Gleichermaßen können Fotos, Poster und Mobiles mit leicht erkennbaren Motiven in kräftigen Farben den Tag des Patienten verändern.
  2. Gleichgewichtssinn anregen: Der Gleichgewichtssinn kann beispielsweise mit dem Wiegen des Dementen im Arm eines Angehörigen oder beim Schaukeln im Schaukelstuhl angeregt werden. Auch gemeinsam durchgeführte rhythmische Bewegungen, wie beim Tanzen sind eine gute Anregung des Gleichgewichtssinns.
  3. Anregung durch Vibration: Der Patient hält einen vibrierenden Gegenstand, wie einen Elektrorasierer, elektrische Zahnbürste oder ähnliches, in der Hand.
  4. Haptische Stimulation: Bei der haptischen Stimulation werden der Tast- und Greifsinn gefördert. Unter fließendes Wasser werden die Hände gehalten, der Patient cremt sich selbst ein oder es werden ihm unterschiedliche Materialien gegeben, damit er diese sozusagen „begreifen“ kann.
  5. Olfaktorische Stimulation: Die Erinnerung wird dabei mit vertrauten Gerüchen und Düften gefördert. Der Geruchssinn kann beispielsweise mit bekannten
  •  Essensdüften,
  • ätherischen Ölen und
  • Blumen

angeregt werden. Gleichzeitig wird damit die Atmosphäre verbessert und die teilweise bestehenden typischen Gerüche der betreuten     Einrichtung überdeckt. Bei der Körperpflege kann ein vertrautes

  • Rasierwasser,
  • Deo oder
  • Parfüm

verwendet werden.

6. Orale Stimulation:

Von Bedeutung ist die orale Stimulation insbesondere für Demente, deren Ernährung parenteral erfolgt und für Patienten, die unter Schluckstörungen leiden. Damit soll das Gefühl für den Mundbereich gefördert und erhalten werden. Mit einem großen Wattetupfer oder mit den Fingern werden dabei regelmäßig

  • ein Teil des Gaumens,
  • Zunge,
  • Zähne und
  • Lippen

bestrichen. Damit die Schluck- und Lutschbewegungen gefördert werden, erhält der Demente

  • Kaugummi,
  • Kruste vom Braten oder
  • harte Brotrinde.

Natürlich darf die Basale Stimulation den Patienten auch nicht überfordern, das heißt, er darf nicht überstimuliert werden. Zu Beginn sollten pro Tag ein bis zwei Maßnahmen durchgeführt werden, die jeweils nicht länger als 15 Minuten dauern. Der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, die hier aufgeführten Beispiele sind nur einige Anregungen.

One thought on “Möglichkeiten der Basalen Stimulation

  • 10. Mai 2014 at 16:23
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    Danke für den aufklärenden Artikel zum Thema!
    Ich selbst bin gezwungen jemanden zu Pflegen der Dement ist. Es ist nicht einfach und alles was man an Tips bekommen kann ist Hilfreich 🙂

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