Übersteigerte Stimmungsschwankungen

Sicherlich kennt jeder Mensch Stimmungsschwankungen, man freut sich über ein Lob oder ärgert sich über eine ungerechtfertigte Rüge. Das sind ganz normale Stimmungsveränderungen im Alltag auf die jeweiligen Lebenssituationen. Doch kommt es bei einigen Menschen auch zu vollkommen übersteigerten Stimmungsschwankungen und hier ist die Rede von Bipolaren Störungen.

Was Bipolare Störungen sind

Diese übersteigerten Stimmungsschwankungen können ohne einen besonderen Anlass auftreten oder genauso nach einer speziellen Lebenssituation bestehen bleiben, selbst wenn der Auslöser keine Belastung mehr ist, wie beispielsweise wenn man einen nahestehenden Menschen verloren hat. Bipolare Störungen sind krankhafte Stimmungsschwankungen, die unterschiedliche und ganz eigene Ausprägungen und Abläufe haben können. Dabei kann die Stimmung manisch, also himmelhochjauchzend, und depressiv, zu Tode betrübt sein. Diese psychische Erkrankung verläuft in Phasen oder Episoden, bei denen die ganze Palette der menschlichen Stimmungszustände wieder gegeben werden.

Depression und Manie bezeichnen die Richtung der veränderten Stimmungen. Die Krankheitszeichen der Depression und Manie können auch gleichzeitig vorhanden sein, was nicht selten der Fall ist. Das kann unter anderem bei einer gedrückten Stimmung bei gleichzeitiger Unruhe der Fall sein, dabei wird von so genannten Mischzuständen gesprochen.

Wie Bipolare Störungen unterteilt werden

Je nachdem wie die Bipolaren Störungen ausgeprägt sind und nach der Art der Krankheitsepisoden werden sie unterteilt. Die bipolar-I-Störung beispielsweise ist daran zu erkennen, dass über mehrere Tage eine manische Episode und wenigstens eine depressive Episode vorliegen.

Tritt hingegen über mehrere Tage eine depressive Phase und wenigstens eine hypomane Phase, welches eine leichtere Art der Manie ist, auf, so ist hierbei die Rede von einer bipolar-II-Störung.

Des Weiteren gibt es noch die Zyklothyme Störung, von der gesprochen wird, wenn Betroffene über eine Zeitspanne von wenigstens zwei Jahren unter permanent leichten depressiven und manischen Stimmungsschwankungen heimgesucht werden. Dabei zeigen sich die Phasen nicht mit allen Kriterien einer Depression oder Manie.

Symptome der Bipolaren Störungen

Während der Erkrankung wechseln Betroffene im typischen Verlauf zwischen

  • Manie,
  • Hypomanie,
  • Depression und
  • einer Mischform zwischen Depression und Manie,

die als stark einschränkend empfunden wird. Die Symptome einer Manie sind unter anderem ein

  • wesentlich vermindertes Schlafbedürfnis,
  • gesteigerte Kreativität, Leistungsfähigkeit und intensives Hochgefühl,
  • Gedankensprünge und
  • sprunghaftes Handeln,

um nur einige zu nennen. Die Hypomanie ist eine wesentlich abgeschwächtere Art der Manie, deren Symptome zwar annähernd, aber in ihrer Ausprägung schwächer sind. Die Depression zeichnet sich unter anderem durch

  • Antriebslosigkeit,
  • gesteigertes Gefühl von Traurigkeit,
  • vermehrte Nahrungsaufnahme oder Appetitlosigkeit,
  • Störungen der Aufmerksamkeit und Konzentration,
  • Entscheidungsunfähigkeit,
  • mangelndes Selbstbewusstsein und
  • Schuldgefühle

aus, um nur einige zu nennen.

Bei dem so genannten Mischzustand können sowohl manische, wie auch depressive Episoden gleichzeitig oder im kurzen Wechsel auftreten. Bei Betroffenen breitet sich ein Gefühl der Mutlosigkeit und Deprimiertheit aus, sie fühlen sich im gleichen Maße getrieben oder erregt.