Nächtliche Asthma-Anfälle: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Nächtliches Asthma macht sich durch Beschwerden mit Atemnot und Husten bei Patienten mit Asthma bronchiale bemerkbar. Einige Patienten leiden besonders in der Nacht unter Asthma-Anfällen, dem nokturnalen Asthma. Häufig haben sie tagsüber nahezu keine Beschwerden, doch in der Nacht wachen sie mit der typischen Atemnot und Husten auf. Nicht nur, dass nächtliches Asthma unangenehm ist und der Schlaf damit gestört wird, leiden gleichzeitig die geistige und körperliche Erholung darunter.

Wie nächtliches Asthma verursacht wird

Verursacht wird nächtliches Asthma durch eine reduzierte Bronchialweite. Bei den Betroffenen unterliegt diese einer Rhythmik, die genauso bei gesunden Menschen vorhanden ist. Eine Verengung der Atemwege erfolgt in den frühen Morgenstunden zwischen 2.00 und 4.00 Uhr, wobei die Funktion der Lungen herabgesetzt wird. Bei Asthma-Patienten geschieht das allerdings in einem viel stärkeren Ausmaß, als bei gesunden Menschen.

Beim nächtlichen Asthma stehen die

  • nächtlich verminderte Lungenfunktion mit einer
  • Überempfindlichkeit der Luftwege und
  • einer erhöhten Entzündungsreaktion in Zusammenhang.

Vermindert werden die körpereigene Produktion von Cortisol zwischen 2.00 und 4.00 Uhr und auch die Beta2-Rezeptoren sind nicht mehr so aktiv. Verstärkt hingegen wird die Aktivität des Vagusnervs und ebenso wird die Entzündungsbereitschaft des Körpers gesteigert. Bis 4.00 Uhr erhöht sich gleichermaßen die Produktion von Histamin und ist zu viel von diesem Botenstoff vorhanden, kann nächtliches Asthma provoziert werden.

Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gegen nächtliches Asthma

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, mit denen nächtliches Asthma gelindert werden kann. Gemeinsam stellen Arzt und Patient ein individuell abgestimmtes Behandlungskonzept zusammen. Unterschiede finden sich prinzipiell zunächst nicht zum nichtnächtlichen Asthma. Auch hier wird die bronchialerweiternde und entzündungshemmende Basisbehandlung beibehalten. Nur der Zeitpunkt für die Einnahme der Medikamente wird hierbei verändert, der möglichst genau einzuhalten ist:

  • Bei entzündungshemmenden Kortisonpräparaten, die einmal eingenommen werden, hat sich die Zeit zwischen 15.00 und 17.00 Uhr bewährt.
  • Muss die Einnahme zwei Mal erfolgen, sollten die Medikamente am Morgen und Nachmittag eingenommen werden und nicht wie bei anderen Arten des Asthmas am Morgen und Abend.

Ebenfalls kann nächtliches Asthma mit einer Inhalation gelindert werden. Auch hier kommen entzündungshemmende und bronchienerweiternde Wirkstoffe zum Einsatz. Wird ein langwirksamer Erweiterer der Bronchien benötigt, so kann dieser am späten Abend, das liegt im Ermessen des behandelnden Arztes, mit einer Einmaldosierung erfolgen.

Des Weiteren gibt es noch die Bedarfsmedikamente, sollten trotz des individuell abgestimmten Behandlungskonzepts die Asthma-Anfälle in der Nacht auftreten. Linderung verschaffen dabei Bronchienerweiterer, die schnelle Wirkung zeigen, die es als Sprays gibt und schnell anzuwenden sind. Doch bei einer gut eingestellten Behandlung tritt nächtliches Asthma nicht auf.