Krankenhauskeime mit Antikörper stoppen

Jeder weiß, dass Bakterien für kranke Menschen gefährlich werden können, die gegen Antibiotika resistent sind. Einen Antikörper entwickelten die Forscher des Helmholtz-Zentrums für Insektenforschung in Braunschweig gemeinsam mit den Wissenschaftlern der Universität in Würzburg. Mit diesem Antikörper kann das Immunsystem von Mäusen dem Erreger Staphylococcus aureus den Kampf ansagen.

Für die Krankenhausinfektionen, wie sie im Volksmund bezeichnet werden, ist vor allen Dingen der Methicillin resistente Staphylococcus aureus, abgekürzt MRSA, verantwortlich. Dieser Erreger ist äußerst schwer zu bekämpfen da er gegen das Antibiotikum Methicillin unempfindlich ist und sogar immun gegen weitere Wirkstoffe. Infizieren sich kranke Menschen mit diesem Erreger, die bereits ein geschwächtes Immunsystem besitzen, so kann es zu oftmals kaum heilbaren Entzündungen kommen und im schlimmsten Fall sogar zu deren Tod führen. Die Wissenschaftler um Udo Lorenz haben nun einen ersten Ansatz gefunden und hoffen, eine wirksame Therapie entwickeln zu können.

Es konnte eine Steigerung der abgetöteten Bakterien um 30 Prozent nach Verabreichung des entwickelten Antikörpers verzeichnet werden, so äußerte sich Lorenz. Weiterhin sagte der Mediziner, dass dieser Prozentsatz bereits zwischen Überleben und Tod der Patienten entscheiden kann. In den folgenden Untersuchungen wollen die Forscher den Antikörper soweit verändern, dass er bei Menschen eingesetzt werden kann. Laufen die weiteren Untersuchungen planmäßig, so wird mit den ersten klinischen Untersuchungen Ende 2012 gerechnet, dahingehend äußerte sich der Mediziner.