Beeinflussung des Blutdrucks während der Schwangerschaft durch Schlafdauer

Schlafen Frauen im ersten Schwangerschaftsdrittel zu viel oder zu wenig, erhöhen sich die Blutdruckwerte zum Ende der Schwangerschaft hin. Ebenfalls wird von der Schlafdauer die Gefahr für Schwangerschaftsvergiftung beeinflusst. Ein Team von Forschern der University of Washington, welches von Dr. Michelle A. Williams geleitet wurde, kam während einer Studie zu diesen Ergebnissen. Es wurden Untersuchungen bei Schwangeren durchgeführt, wobei der Blutdruck bei einem mangelhaften Schlaf untersucht wurde, die Ergebnisse wurden in der Ausgabe des Fachmagazins „Sleep“ am 1. Oktober vorgestellt.

Die Studie

Insgesamt nahmen an der Untersuchung 1.272 schwangere Frauen teil, die vollkommen gesund waren und vor ihrer Schwangerschaft nicht an Bluthochdruck litten. In der 14. Schwangerschaftswoche wurden die Probandinnen nach ihrer Schlafdauer befragt, wobei 20,5 Prozent der Befragten ungefähr neun Stunden Schlaf erhielten. Aufgrund früherer Studien wird diese Schlafdauer für eine schwangere Frau im normalen Bereich angesiedelt. Wenigstens zehn Stunden Schlaf gaben 10,6 Prozent der Schwangeren an. Mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen der aktuellen Studie, genau gesagt 55,2 Prozent, schlafen jede Nacht zwischen sieben und acht Stunden. Höchstens sechs Stunden Schlaf pro Nacht erhielten lediglich 13,7 Prozent der Schwangeren.

Durchschnittlich wurde bei den Teilnehmerinnen zwölf Mal der Blutdruck bis zur Entbindung gemessen. Nach der Geburt wurden die Messwerte vom Forscherteam analysiert. Dabei wurden folgende Ergebnisse ermittelt: Erhielten die Schwangeren in der frühen Schwangerschaft eine normale Schlafdauer, so betrug im letzten Drittel der Schwangerschaft der obere (in Fachkreisen als systolisch bezeichnet) Messwert im Durchschnitt 114 mmHg. Bei einem maximalen Nachtschlaf von sechs Stunden, betrug dieser Wert bereits 118,05 mmHg durchschnittlich. Natürlich nahmen noch andere Faktoren Einfluss auf den Blutdruck, wie der Body-Mass-Index und das Alter vor der Schwangerschaft, die berücksichtigt wurden. Bei Frauen, die zu wenig Schlaf hatten, wies der systolische Blutdruck eine Erhöhung um 3,72 mmHg auf und bei Schwangeren mit sehr viel Schlaf, stieg der Wert um 4,21 mmHg. Ähnlich verhielt es sich bei dem unteren, dem diastolischen, Messwert.

Zusammenfassung der Studie

Zusammenfassend sagte Williams, dass die erhöhten systolischen und diastolischen Blutdruckwerte im letzten Schwangerschaftsdrittel auf eine lange und genauso kurze Schlafdauer in der frühen Schwangerschaft zurückzuführen sind. Fast zehn Mal so hoch war das Risiko einer Präeeklampsie (Schwangerschaftsvergiftung) bei den Schwangeren, die weniger als fünf Stunden Nachtschlaf erhielten.

Diese Komplikation der Schwangerschaft ist mit einer erhöhten  Ausscheidung von Eiweiß über den Urin und Bluthochdruck verbunden. Dabei können das Leben des Ungeborenen und der Mutter gefährdet sein. Wieder einmal bestätigte es sich, dass Schwangere und genauso Frauen, die eine Schwangerschaft planen, auf einen ausreichenden Nachtschlaf achten sollten, besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel.

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