Schlafstörungen durch psychische Erkrankungen

Bei etwa 70 bis 80 Prozent der Personen, die an Depressionen, Angsterkrankungen, Demenz oder Essstörungen und weiteren psychischen Erkrankungen leiden, treten auch Schlafstörungen auf. Sie entwickeln sich zumeist aus der bereits vorhandenen psychischen Erkrankung, können aber genauso zuerst bestehen und beispielsweise eine Depression nach sich ziehen. Für den Arzt bedeutet das, dass es nicht einfach ist, die tatsächliche Ursache herauszufinden.

Aus diesem Grund wird zumeist erst einmal die psychische Erkrankung behandelt. Das ist aber nur möglich, wenn diese erkannt wird. Gerade die so genannte versteckte Depression zum Beispiel äußert sich fast ausschließlich in körperlichen Beschwerden, so dass sie kaum diagnostizierbar ist. Eine depressive Stimmung ist im eigentlichen Sinne nicht vorhanden.

Werden nun die psychischen Erkrankungen jedoch erkannt, werden diese behandelt. In vielen Fällen verschwinden auch die Schlafstörungen, wenn die zugrunde liegende Erkrankung entsprechend behandelt wurde. Jedoch kann es auch sein, dass durch die Schlafstörungen, die ja einen Stressfaktor darstellen, die psychische Grunderkrankung weiter verschlimmern. Dann kann es sinnvoller sein, beide Probleme parallel zu behandeln.

Die medikamentöse Behandlung wird dabei am häufigsten zu finden sein. Aber Patienten sollten sich nicht verunsichern lassen. Denn mitunter werden bei Schlafstörungen auch Antidepressiva verschrieben. Diese bedeuten aber nicht zwangsläufig, dass eine Depression vorliegen muss.