Vererbung der Depression

Zwar ist nach wie vor nicht zu 100 Prozent geklärt, welche Ursachen eine Depression auslösen, allerdings gibt es mittlerweile einige Studien, die aufzeigen, dass es durchaus eine Vererbbarkeit bzw. ein vererbbares erhöhtes Risiko für Depressionen gibt. Hierfür wurden zum Beispiel Zwillingsstudien durchgeführt. Diese zeigten, dass bei Auftreten einer Depression bei den eineiigen Zwillingen in 60 Prozent der Fälle beide Zwillinge erkrankten. Bei zweieiigen Zwillingen waren es dagegen nur 15 Prozent. Die Studien wurden auch bei Zwillingen durchgeführt, die getrennt voneinander leben, sind also recht aussagekräftig.

Ebenfalls ergab sich ein um 55 Prozent erhöhtes Risiko, an einer Depression zu erkranken, wenn beide Elternteile depressiv waren. Je mehr Familienmitglieder in ihrem Leben schon einmal unter einer Depression litten, umso höher war das Risiko, dass auch die Kinder an dieser erkrankten. Dabei war es typisch, dass bei vermehrt auftretenden manischen Depressionen auch vermehrt diese Form der Depression auftrat. Bei den Zwillingsstudien wurde hingegen eher die Major Depression untersucht.

Mittlerweile sind sich die Experten darüber im Klaren, dass die Vererbbarkeit gegeben ist. Sie stellt jedoch keinen notwendigen Ausbruch einer Depression dar. Lediglich die Veranlagung ist gegeben. Wenn die so vorbelasteten Menschen in eine kritische Lebenssituation kommen, ist es wahrscheinlicher, dass sie mit einer Depression reagieren.