Die Atemtherapie Teil 4: Erfahrbarer Atem nach Middendorf

Eine weitere Form der Atemtherapie ist der erfahrbare Atem, der von Ilse Middendorf entwickelt wurde. Sie entwickelte die Entspannungsübung des erfahrbaren Atems aus den Kursen für bildende Kunst, die sie an der Hochschule in Berlin gab. Ihr Ziel war es dabei, einen intensiveren Zugang zu den Menschen zu erhalten. Bis zur Entwicklung der besonderen Entspannungsübung versuchte Middendorf, die Menschen mit Massagen und Gymnastik zu erreichen, was ihr nicht gelang. Deshalb sollte der erfahrbare Atem helfen, dadurch sollten die Menschen bewusster atmen.

Die Grundidee

Als Grundidee sah Middendorf schlechte Atemgewohnheiten. Ein zu flaches Atmen beispielsweise wirkte sich auf die Körperhaltung aus, die dadurch ungünstig wurde. Somit war die Ursache für Rückenschmerzen und Co. klar. Diesen Schmerzen soll mit dem erfahrbaren Atem begegnet werden.

Doch nicht nur das Atmen an sich ist ein Problem. Denn Middendorf fand ebenfalls heraus, dass Ängste aus der Kindheit, Stress im Arbeitsumfeld oder in der privaten Umgebung sich negativ auf den Atem auswirken können. Diese Ängste werden im Atem wiedergespiegelt und führen so zu einer deutlich verschlechterten Körperhaltung. Dabei ist das Atemmuster so ausgelegt, dass es auch dann nicht optimal ist, wenn kein Grund für Stress besteht.

Den Atem zulassen

Bei dem erfahrbaren Atem nach Middendorf geht es darum, den eigenen Atem bewusster wahrzunehmen. Außerdem geht Middendorf davon aus, dass unser Körper ohnehin nicht bewusst wahrnimmt, was mit ihm geschieht. Die ersten Schritte in dieser Form der Atemtherapie sind deshalb einige Bewegungsübungen und eine aufrechte Körperhaltung, die sowohl im Sitzen, als auch im Stehen erreicht wird.

Dadurch, so Middendorf, fallen Verspannungen der Muskeln ab. Außerdem entsteht die Möglichkeit, den Atem bewusst wahrzunehmen, zu fühlen, wo im Körper sich der Atem überall ausbreitet. Diese Form des bewussten Atmens wiederum sorgt für mehr Entspannung, ein gewisses Gefühl von Leichtigkeit.

Neue Energien gewinnen

Ebenfalls ist laut Middendorfs These damit zu rechnen, dass sehr viel Energie für verspannte Muskeln verbraucht wird. Wer die Atemtherapie des erfahrbaren Atems nach Middendorf nutzt, der kann jedoch die Muskeln entspannen und dadurch neue Energien für andere Aufgaben erhalten. Außerdem kann diese zusätzliche Energie genutzt werden, um das Abwehrsystem des Körpers zu stärken.

Allerdings kann die Atemtherapie nach Middendorf nicht bei Erkrankungen helfen. Vielmehr ist es so, dass die gesunden Elemente des Körpers gekräftigt und somit gesund erhalten werden. Oftmals wird die falsche Atmung also auf psychische Probleme zurückgeführt, diese werden innerhalb der Atemtherapie nach Middendorf angegangen, es wird sich damit auseinandergesetzt und so entstehen natürlich auch Lösungen alter Probleme und Belastungen.