Gegen Angst gibt es eine Pille?!

In München wurde nun ein neuer Wirkstoff in Pillenform gebracht. Dieser soll gegen Angstzustände und Panikattacken helfen. Das Besondere dabei: Die Tabletten sollen ohne jede Nebenwirkung wirksam werden und auch recht schnell ihre Wirkungen entfalten. Das Ganze befindet sich derzeit allerdings noch in verschiedenen Teststadien, die Marktreife ist noch lange nicht erreicht. Zunächst einmal stand jedoch die folgende Überlegung auf dem Plan der Münchener Forscher:

Woher kommt die Angst eigentlich?

Fast jeder Mensch erkrankt früher oder später an einer Form der Angst. Das kann die bekannte Angst vor Spinnen und Mäusen sein, genauso aber die Platzangst und die Höhenangst. Sicherlich gibt es noch zahllose weitere Beispiele für Angsterkrankungen jeder Art. Doch dies sind wohl die bekanntesten Varianten. Bei vielen Patienten werden die Angstzustände panikartig, so dass die Erkrankung auf jeden Fall therapiert werden muss.

Hierfür gibt es grundsätzlich zwei Methoden. Die eine, etwas veraltete Methode, ist darin zu sehen, den Patienten Beruhigungstabletten zu verschreiben. Diese weisen jedoch einen großen Nachteil auf: Sie führen zur dauerhaften Müdigkeit und machen leicht süchtig.

Die andere Variante sind die Antidepressiva, eine hochwirksame Medikamentengruppe, die allerdings den Nachteil birgt, dass die Tabletten erst nach langer Zeit wirken. Die Wirkung setzt oft erst nach Monaten ein, nur mit Glück bereits nach Wochen.

Die neuen Tabletten mit dem Wirkstoff XBD173 sollen hingegen keine Nebenwirkungen aufweisen, nicht süchtig machen und schnell wirken.

Die ersten Tests

Die ersten Tests mit dem neuen Wirkstoff wurden entgegen der üblichen Praxis unternommen. Sie wurden nicht Angstpatienten gegeben, sondern Personen, die gesund waren. Dabei wurden bei diesen Angstzustände künstlich erzeugt, die dann mit Hilfe der neuen Tabletten wieder behandelt wurden. Bisher haben diese Tests sehr gute Ergebnisse erzielt, so dass die Pharma-Industrie die weitere Entwicklung fördert. Allerdings wird es bis zur endgültigen Marktreife noch Jahre dauern, so die Experten.

Die Wirkungsweise

Die Tabletten sollen auf den so genannten GABA-A-Rezeptor wirken, der direkt an den Nervenzellen im menschlichen Körper sitzt. Allerdings wird der Wirkstoff über mehrere Zwischenschritte bis zu diesem Rezeptor geführt. Dabei sollen Nervensignale nicht mehr oder nicht mehr im bisherigen Maße weiter geleitet werden, wodurch die Angst gelöst werden kann. Der Rezeptor findet sich vor allen Dingen im Gehirn und im Rückenmark und er ist nicht nur für Angstzustände und Panikattacken, sondern genauso für den Schlaf verantwortlich.